„Kölner Stadtanzeiger“ und „Express“ brachten ebenfalls zwei Extrablätter heraus. Über den Handel wurde daneben ein Gedenkblatt mit Porträts und Unterschriften der Astronauten verteilt. Sonntags und montags wurden mit einem telefonischen Auskunftsdienst die Leser auf dem Laufenden gehalten, wobei es rund 1000 Anfragen gegeben haben soll.

Die „Süddeutsche Zeitung“ ließ von ihrem Berichterstatter drei Werbebriefe direkt von Kap Kennedy an Geschäftsfreunde in Deutschland verschicken ­– bei Start, Spaziergang und Rückkehr. Auch bei den Münchnern erschienen Extraausgaben. Den Abschluss bildete einige Wochen später die Tiefdruckbeilage „Einmal Mond und zurück“. Die „Hannoversche Presse“ wartete mit der Farbbeilage „Der Mond“ auf. Die darin abgebildete Mondkarte wurde als Sonderdruck für die Leserwerbung genutzt. Die „Hessische Allgemeine“ wollte neue Leser ansprechen, indem sie anlässlich des Mondflugs ein besonderes Gratis-Testabo anbot.

Auch Magazine geizten nicht. Die „Bunte“ verpflichtete vorab nicht nur exklusiv Wernher von Braun als ihren Autor. Weil unklar war, wann die NASA nach der Landung Mondfotos freigab, buchte ihr Korrespondent vorsorglich auch gleich sechs Rückflüge nach Deutschland, um wirklich der erste zu sein. Das People-Blatt warb auch mit exklusivem Filmmaterial, das von Houston und Kap Kennedy mit „eigenen Flugzeugen und Hubschraubern“ nach Offenburg eingeflogen wurde. Die Apollo-Storys sollen die Auflage des Titels über vier Wochen „raketenhaft“ um hunderttausende in die Höhe getrieben haben. Auch der "Spiegel" berichtete breit über das Spektakel.

Die „Abendzeitung“ hatte ihren Chefreporter nach Texas entsandt. Den Tag der Landung begleitete der Münchner Titel mit insgesamt sieben Sondernummern. In der Schalterhalle der AZ konnte das Geschehen an Bildschirmen verfolgt werden. Über ein eigenes Fernsehgerät verfügten Mitte 1969 schließlich nur rund 15,5 Millionen Haushalte – von insgesamt nicht ganz 22 Millionen Haushalten in der Bundesrepublik.

Etwas gelassener gab sich die „Frankfurter Allgemeine“. Immerhin würdigte die von wenigen Ausnahmen abgesehen bis Herbst 2007 traditionell ohne Bild auf dem Titel erscheinende Zeitung die Mondlandung mit einer fünfspaltigen Überschrift am 21. sowie am 25. und gar mit einer sechsspaltigen Headline am 22. Juli. Den als konservativ geltenden Lesern könnte dies die Sprache verschlagen haben – FAZ-Überschriften pflegten schließlich üblicherweise vierspaltig zu sein.