Bundestagswahl:
Die Linke zieht mit diesem skurrilen Spot in den Endspurt
Im Wahlkampfspot der Linken geht es weniger um Spitzenkandidaten oder große Emotionen, sondern um das, was sich in den 16 letzten Jahren verändert hat. Oder eben nicht. Der kürzeste, aber lustigste Spot zur Bundestagswahl.
Nach der Union, SPD, AfD und den Grünen hat nun am 28. August auch die Linke ihren Spot zur Bundestagswahl im September vorgestellt. Dabei setzt sie weniger auf emotionale Bilder oder die Spitzenkandidaten, sondern auf Humor und Kürze. In dem nur knapp 37-sekündigen Clip kehrt ein nach 16 Jahren verschollener Mann in die Arme seine Liebsten zurück.
Als alle gemeinsam am Tisch sitzen, stellt er die Frage: "Erzählt doch mal: was ist den letzten 16 Jahren hier so passiert? Ist das Ozonloch eigentlich noch so ein Ding? Hartz IV gibt es doch nicht mehr oder?" Betretenes Schweigen.
"Waffenexporte? Schere zwischen Arm und Reich? Rente?" fragt der Protagonist weiter. "Du kannst dir deine Einkäufe jetzt per Fahrradkurier liefern lassen", scheint die einzige nennenswerte Neuerung zu sein, die der Runde einfällt und teilt damit einen Seitenhieb auf das für schlechte Arbeitsbedingungen bekannte Start-Up Gorillas aus. Damit will die Linkspartei vermutlich sagen: Es hat sich nichts geändert. Die großen Themen wie Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit wurden von der bisherigen Bundesregierung konsequent ignoriert.
In der Kürze liegt die Würze. Denn die Spots der anderen Parteien sind rund drei mal so lang. Statt eine lange Geschichte zu erzählen oder große Emotionen zu bemühen, sagt die Linkspartei ganz klar, worum es ihr geht: "Gemeinsam machen wir das Land gerecht. Jetzt." Die Berliner Agentur DiG/Plus betreut die Partei kreativ.
In den sozialen Medien und auf YouTube wird das Video gerade wegen seiner Kürze gefeiert.