Verband Sozialer Wettbewerb:
Die Influencer-Jäger
Caro Daur, Rossmann, Scarlett Gartmann: Der Verband Sozialer Wettbewerb geht immer öfter gegen fragwürdiges Influencer Marketing vor. Was steckt dahinter?
Nicht erst seit der Rossmann-Entscheidung dürften Werbetreibende und Influencer den "Verband Sozialer Wettbewerb" (VSW) auf dem Schirm haben. Auch im berüchtigten Caro Daur-Interview des "Manager Magazins" von Anfang Juli war der Berliner Wettbewerbsverband bereits aufgetaucht, er hatte die Influencerin abgemahnt. Was hat es also mit diesem Verband auf sich, der die Branche in den vergangenen Monaten kräftig durchgerüttelt hat?
Tätig werden kann der Verband auf Grund des deutschen Wettbewerbsrechts. Das erlaubt es Verbänden und Vereinen, stellvertretend für ihre Mitglieder Klagen gegen Wettbewerber zu führen. Eine zweischneidige Praxis: Einerseits tragen die Wettbewerbsverbände zum Schutz der Verbraucher bei und helfen, wie jetzt beim Fall Rossmann, Klarheit bei strittigen Rechtslagen zu bekommen. Andererseits gelten die Verbände als selbsternannte Wettbewerbssheriffs, die schon bei Bagatellverstößen ihre Anwälte losschicken - die natürlich kräftig am Geschäft mit den Abmahnungen mitverdienen.
Nach Aussage von Geschäftsführerin Angelika Lange hat der VSW in diesem Jahr "mehrere Dutzend, aber weniger als 50" Influencer abgemahnt. Aktuellster Fall: Das Model Scarlett Gartmann muss sich wegen Schleichwerbung vor dem Landgericht Hagen verantworten. Die junge Frau ist weniger wegen ihrer 130.000 Follower auf Instagram bekannt als für ihre Beziehung zu Nationalspieler Marco Reus.