
Interview:
Die Hermes-Tour mit der Meisterschale: "Einen Bus hätte Mika Häkkinen nicht fahren dürfen"
Seit dem 1. Januar 2012 ist Hermes der offizielle Premium-Partner der Bundesliga und prangt mit seinem Logo auf den Ärmeln aller Spieler. Daneben hat er mit Testimonial Mika Häkkinen die Meisterschale beim FC Bayern München abgeliefert. Im Interview mit W&V erklärt Hermes-CEO Hanjo Scheider, wie die Formel 1, ein Hamburger Paketdienstleister und Fußball zusammenpassen.
Wie vereinbart hat der Paketdienstleister Hermes die Meisterschale am Samstag beim FC Bayern München abgeliefert. Der Überbringer war nicht Hermes-Geschäftsführer Hanjo Schneider, sondern ein Weltmeister – wenn auch kein Fußballer. Sondern jemand, der mit viel PS Erfahrung hat: Der finnische Ex-Formel-1-Star Mika Häkkinen hatte die Ehre, den Laster mit der Schale in die Allianz-Arena zu fahren. Seit dem 1. Januar diesen Jahres ist Hermes der offizielle Premium-Partner der Bundesliga und prangt mit seinem Logo auf den Ärmeln aller Spieler. Daneben hat er - wie vertraglich vereinbart - auch die Meisterschale quer durch die Republik zur letzten Station in München gebracht. W&V fragte Hermes-CEO Scheider, wie Formel-1, ein Hamburger Paketdienstleister und Fußball zusammenpassen.
Herr Schneider, was macht ein Paketversender auf den Ärmeln der gesamten Bundesliga-Spieler? Wie passt das zusammen?
Fußball ist der Volkssport schlechthin und über alle Schichten und Altersgrenzen hinweg DAS verbindende Element unserer Gesellschaft. Das passt zu Hermes, denn wir sind auch mittendrin, egal ob mit den eigenen Mitarbeitern, unseren bundesweit 14.000 PaketShops oder tagtäglich mit tausenden Lkws auf der Autobahn. Unsere Philosophie ist es, nah dran und gut erreichbar für den Kunden zu sein – genau wie der Fußball. Übrigens steht Hermes nicht nur für Pakete, sondern für logistische und handelsnahe Dienstleistungen rund um die Welt. Da kommt es uns zu Gute, dass die Bundesliga in 208 Länder übertragen wird und Hermes überall gut sichtbar mit von der Partie ist.
Kleine Bilanz, wie hat sich das Sponsoring auf die Marke ausgewirkt? Und wie messen Sie das?
Für eine wirkliche Bilanz ist es noch zu früh, schließlich sind wir ja erst mit dem Start der Rückrunde in die laufende Saison eingestiegen. Aber allein die Medienresonanz im Hinblick auf die Hermes Fan Tour, die uns durch Bundesliga-Metropolen wie auch kleinere Städte mit Bezug zum Fußball geführt hat, war schon sehr erfreulich. Entsprechend bin ich überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit der Bundesliga in den kommenden Jahren noch viele Erfolge für uns bereithält.
Die Hermes-Zusteller tragen auch alle „Trikots“. Wann ist auch hier der Bezug zur Bundesliga zu sehen?
Zunächst mal statten wir die für Hermes tätigen Zusteller gerade modisch neu aus - und weil das mit 14.000 Kollegen recht viele sind, laufen die Vorarbeiten dafür schon einige Zeit. Da haben wir uns mit dem Bundesliga-Engagement zwischenzeitlich ein Stück weit selbst überholt. Aber das macht nichts, denn erstens sind die neuen Sachen auch so sehr attraktiv und kommen gut an. Zweitens bieten sich uns noch genug andere Möglichkeiten, Hermes und die Bundesliga öffentlich zu thematisieren.
Neben dem Fußball haben Sie Mika Häkkinen als Testimonial verpflichtet. Zu „Transport“ passt er ja. Zu Tennis über seine Spots mit Boris Becker für Mercedes hat er such Verbindungen. Aber als Fußballer hat er sich keinen Namen gemacht. Wie passt das zusammen?
Mit Mika Häkkinen als Markenbotschafter arbeiten wir schon viele Jahre gerne und erfolgreich zusammen. Und genau diese Langfristigkeit und Verlässlichkeit ist uns schon immer wichtig gewesen, auch um glaubwürdig zu sein und eine optimale Werbewirkung zu erzielen. Insofern freuen wir uns sehr, Mika heute mit dabei zu haben.
Und wie macht sich Mika Häkkinen als LKW-Fahrer?
Da können Sie mal sehen, wie gut er mit seiner Expertise nach wie vor zu uns passt. Er macht das natürlich ganz hervorragend und ist ein sehr sicherer Fahrer. Allerdings bin ich schon froh, dass wir die Meisterschale nicht in einem Bus transportieren. Den hätte er mangels Personenbeförderungsschein nämlich nicht lenken dürfen.
Ich rate: Ihnen wäre es lieber, die Meisterschale wäre nun in Hamburg?
Da war sie erst vor kurzem, nämlich auf der Reeperbahn im Rahmen der Hermes Fan Tour mit HSV-Legende Uwe Seeler als Ehrengast. Insofern ist es absolut in Ordnung, dass die Meisterschale jetzt in München ist, zumal es ja keinen Zweifel daran geben kann, dass es aus sportlichen Gründen absolut verdient ist.
Hermes präsentierte als Ligapartner das Meisterschalen-Original allen Fans auf einer "Trophy Tour" durch deutsche Großstädte mit dem Finalort München beim neuen Deutschen Meister. Der Vertrag, den Marcus Höfl, Manager von Franz Beckenbauer und seiner Frau Maria Höfl-Riesch, mit der der DFL-Tochter DFL Sports Enterprises eingefädelt hatte, läuft bis zum Ende der Saison 2016/17. Über die Geldsumme, die in dieser Zeit fließen wird, haben die Partner Stillschweigen vereinbart.