
Diabetiker-Produkte verschwinden aus dem Supermarktregal
Der Ausschuss des Bundesrats für Agrarpolitik und Verbraucherschutz hat gestern das Aus für Diabetiker-Lebensmittel beschlossen – eine herber Schlag für Schneekoppe & Co.
Für Unternehmen wie Schneekoppe & Co. waren Diabetiker bislang eine lukrative Zielgruppe. Doch die dürfen die Markenartikler künftig nicht mehr in gewohnter Weise ansprechen: Der Ausschuss des Bundesrats für Agrarpolitik und Verbraucherschutz hat am gestrigen DIenstag die „Sechzehnte Verordnung zur Änderung der Diätverordnung“ beschlossen. Folgt der Bundesrat am 24. September der Empfehlung des Ausschusses, was in der Branche als sicher gilt, dürfen nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren keine speziellen Produkte für Diabetiker mehr verkauft werden. Unternehmen müssen nicht nur ihre Hinweise auf den Verpackungen ändern, sondern bei bestimmten Produkten auch die Rezepturen. Einige Diabetikerprodukte entsprächen in ihrer Zusammensetzung nicht mehr den Ernährungsempfehlungen, so die Begründung. Manche dieser Spezialprodukte enthielten mehr Fett und Kalorien als die normale Variante.
Marktführer Schneekoppe könne „nach Anpassung der Produktdeklaration und der Rezepturen bis zu 60 Prozent des derzeitigen prodieta-Sortiments weiterführen“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Das Unternehmen werde sicherstellen, dass die betroffenen Verbraucher zu ihrer Orientierung auch zukünftig alle Informationen zur glykämischen Wirkung auf den betreffenden Produkten erhalten.
Außerdem will Schneekoppe die Marke dehnen. Seit März 2010 versucht das Unternehmen mit prominenter Unterstützung von Michael Schumacher auch die jüngere Zielgruppe von seinen neuen Energie-Produkten zu überzeugen. In Kürze kommt außerdem erstmalig ein exklusives Apotheken-Sortiment auf den Markt.