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Deutsches Handwerk: Der erste Spot von Heimat
Das Deutsche Handwerk startet eine Nachwuchskampagne mit einem temporeichen Spot, der deutlich die Handschrift der neuen Agentur Heimat trägt. In düsteren Bildern zeigt er eine "unfertige Welt", in der die Jugendlichen mit anpacken sollen. Der Absender dürfte im Kino und TV überraschen.
„Die Welt war noch nie so unfertig. Pack mit an“ - unter diesem Motto wirbt Heimat Berlin nicht etwa für neue Projekte von Hornbach, sondern um Nachwuchs für das Deutsche Handwerk. Der actiongeladene und temporeiche Spot des neuen Etathalters fordert Jugendliche auf, im Handwerk ihre Zukunft zu gestalten. Und dafür wird die Gegenwart in recht düsteren Bildern dargestellt, unterlegt mit Trommel-Rhythmen des australischen "Bucket-Drummers" Gordo. Für den Auftakt-Film verpflichtete Heimat den preisgekrönten Regisseur Jeppe Ronde ("Jerusalem My Love", Gold Lion für Come4 "The Lover").
Im Spot schreit sich ein junger Mann die Seele aus dem Leib. Das wirkt recht verzweifelt, zumal er sich auch noch Matrix-mäßig aus dem Fenster stürzt. Doch der Schrei soll als "Alarmruf" seine Altersgenossen in Bewegung setzen, ist eine Aufforderung, ihr Umfeld und die Welt zu verändern. Und die reagieren auch, stürzen sich "entschlossen auf Herausforderungen", wozu offensichtlich auch Knutschen unter Frauen gehört. Das Handwerk - Straßenbau, Friseur, Installateur, Elektriker - lässt sich dabei nur erahnen. Denn dargestellt wird die "unfertige Welt" - kaputte Straßen, langweilige Frisuren und Wasserrohrbrüche, die sich die Jugendlichen vorknöpfen. Die Schluss-Sequenz des Films - alle ziehen gemeinsam einen Zug - soll verdeutlichen: Mit dem Handwerk können junge Menschen Großes bewegen.
"So haben Jugendliche das Handwerk noch nicht gesehen", schreibt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Das gilt wohl auch für alle anderen, die Handwerker eingeschlossen. Aber die sind ja auch nicht gemeint, die Kampagne soll "dem Handwerk eine neue Haltung verpassen" und sich in der "Gefühlswelt" der Zielgruppe "verankern". "Wir wollen Jugendliche noch stärker davon überzeugen, dass ihnen eine handwerkliche Ausbildung hervorragende Zukunftschancen bietet", erklärt Holger Schwannecke, ZDH-Generalsekretär. "Dabei reicht es nicht zu informieren. Wir müssen die Jugendlichen emotional ansprechen und ihnen das Gefühl geben, dass sie im Handwerk ihre Lebenswelt finden können." Action, Explosionen, Schweiß und Knutschen: Die Sexysierung des Handwerks könnte durchaus für die gewünschte Aufmerksamkeit sorgen, besser als mit Filmchen aus der Schreinerwerkstatt. Eine Überraschung wird auf jeden Fall der Absender sein.
Der TV-Spot ist Auftakt zur neuen Kampagnenstaffel, mit der Heimat in den kommenden fünf Jahren um Nachwuchs für das deutsche Handwerk wirbt. Die Agentur hatte sich im Frühjahr im Pitch gegen mehrere Wettbewerber, darunter Etathalter Scholz & Friends, durchgesetzt. Spotpremiere war am 23. August im Werbeblock der ARD-Sportschau. Die 40-sekündige Version wird im bundesweiten Fernsehen gezeigt. Auf regionalen Kinoleinwänden und auf www.handwerk.de läuft der Spot in einer 60-Sekunden-Langfassung. Die Filme werden durch Print- und Online-Werbung sowie PR-Maßnahmen unterstützt. Die Produktion verantwortet Czar Film, um Media kümmern sich HMS Group Vizeum und Pilot Berlin.