
Deutsche Presse Agentur erwägt Klage gegen ddp-Eigentümer
Schlammschlacht zwischen den Nachrichtenagenturen ddp und dpa: Die dpa-Führungsspitze erwägt offenbar, sich gegen Äußerungen der ddp-Eigentümer zur Wehr zu setzen.
Nach der Übernahme des deutschen Ablegers der US-Nachrichtenagentur ap durch die Nachrichtenagentur ddp verschärft sich die Tonart. Die Deutsche Presseagentur (dpa) prüft offenbar rechtliche Schritte gegen die Eigentümer der Agentur, Martin Vorderwülbecke und Peter Löw. Der Grund: Sie hätten "erneut herabwürdigende, falsche Aussagen über dpa" verbreitet, heißt es in einer hauseigenen im dpa-Netz verbreiteten Meldung.
Stein des Anstoßes sind Äußerungen von Löw, die Verträge von dpa enthielten "sittenwidrige Vertragslaufzeiten mit rechtswidrigen Verlängerungsklauseln". Zudem bemängelte dpa Äußerungen des Konkurrenten, die Agentur erhielte staatliche Subventionen, die "zu illegalen Kostenvorteilen der dpa" führten, heißt es im dpa-Intranet.
Die Deutsche Presseagentur schlägt zurück: "Die Angriffe werfen aber ein bezeichnendes Licht auf die Einstellung der neuen AP-Eigentümer zu Begriffen wie Wahrhaftigkeit und Fairness. Wenn Informationen der Öffentlichkeit in eigener Sache so aussehen, wie mag es dann künftig um die Zuverlässigkeit der ddp-Nachrichtendienste bestellt sein?", fragt die dpa-Geschäftsführung.
ddp hatte nach langen Verhandlungen erst vor wenigen Tagen den deutschen Ableger des amerikanischen Nachrichtendienstes AP übernommen. Im Rahmen des Verkaufes wurde zwischen ddp und AP auf 15 Jahre der gegenseitige Bezug der Dienste vereinbart, womit ddp die Übersetzungsrechte am internationalen AP-Material für deutschsprachige Märkte erworben hat. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Ein Sprecher von dpa lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage ab.