Deutsche Bank lässt Vergleich mit Kirchs Erben platzen
Der kolportierte Vergleich der Deutschen Bank mit den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch ist gescheitert. Der Vorstand des Geldhauses lehnt den Vorschlag einstimmig ab.
Nach zehn Jahren Ringen gibt es nun doch kein gutes Ende: Die Deutsche Bank lehnt einen Vergleich mit Leo Kirchs Erben ab. Der Vorstand des Geldhauses lehnt den Vorschlag einstimmig ab. "Auf der Basis dieser Prüfung, auch unter Berücksichtigung internen und externen Rechtsrats, hat der Vorstand einvernehmlich entschieden, den Vergleichsvorschlag nicht anzunehmen“, teilt die Bank am Donnerstag mit und bestätigt damit Befürchtungen der vergangenen Tage.
Verhandlungskreisen zufolge hat der Vorschlag die Zahlung von gut 800 Millionen Euro vorgesehen. Damit wäre der zehnjährige Rechtsstreit beigelegt worden. Die Kirch-Familie macht die Bank und ihren früheren Chef Rolf Breuer für den Zusammenbruch des Medienimperiums im Frühjahr 2002 verantwortlich. Grund ist ein TV-Interview, in dem Breuer am 4. Februar 2002 die Kreditwürdigkeit Leo Kirchs in Frage gestellt haben soll.
Mehrere Anläufe zur Einigung sind schon in den vergangenen Jahren gescheitert, obwohl die Verhandlungen weit fortgeschritten waren. Zuletzt hat sich auch der Freistaat Bayern als Schlichter dafür eingesetzt, dass der fall mithilfe eines Vergleichs zu den Akten gelegt werden kann. Wie es nun weitergeht – unklar. Nach Kirchs Tod im vergangenen Sommer hat die Familie mit seinem Statthalter Dieter Hahn an ihrer Seite den Kampf gegen die Deutsche Bank fortgesetzt.