Innovation:
Deutsche Bahn und Ströer starten öffentlichen Beacon-Test
Der Außenwerber hat den Düsseldorfer Hauptbahnhof mit 100 Mini Funksendern ausgestattet. Agenturen und Kunden sind aufgerufen, intelligente Anwendungsideen zu entwickeln und zu testen.
Ströer und die Deutsche Bahn machen den Düsseldorfer Hauptbahnhof zum öffentlichen Labor für iBeacons-Anwendungen. Der Außenwerber hat 100 Stellen im sogenannten DUS Open Playground mit der Funksendertechnologie ausgestattet, die es ermöglicht, Smartphones auch in geschlossenen Räumen genau und günstig zu orten und so ortsbezogene Werbung beziehungsweise Dienstleistungen anzubieten. Die Partner wollen herausfinden, ob intelligente Dienste der Technologie zu Akzeptanz beim Verbraucher verhelfen können, oder ob es ein technologischer Hype bleibt.
Die Partner haben 1.600 Agenturen angeschrieben. Die können die Infrastruktur nutzen, um für ihre Kunden intelligente Services zu entwickeln und im Düsseldorfer Livelabor zu testen. Ulrich Klenke, Leiter Konzernmarketing DB Mobility Logistics hat die Agenturen der Deutschen Bahn aufgefordert, geobasierte Anwendungen zu entwickeln, die Bahnkunden so attraktiv finden, dass sie Apps mit Beacon-Technologie freiwillig installieren, ohne Angst zu haben auf Schritt und Tritt geortet und mit Werbung zugespammt zu werden.
"Wir wollen schon im kommenden Jahr Anwendungen vorlegen, die im gesamten Versorgungsgebiet funktionieren können", sagt Klenke. Denkbar für die Bahn wäre beispielsweise eine Anwendung, die an E-Mobilität interessierten Kunden passende Angebote auf das Smartphone spielt, sobald sie in einem Bahnhof ankommen. Neben den wichtigen DB-Agenturen wie Ogilvy&Mather hat Klenke mit Aperto dabei auch eine Agentur eingeschaltet, die bislang nicht für die Bahn gearbeitet hat. Die Agentur soll einen Service mit ortsgebundener Werbung für Händler in den Bahnhöfen entwickeln.
Außenwerber Ströer hat großes Interesse der Technologie zur Akzeptanz beim User und damit zum Durchbruch im Werbemarkt zu verhelfen. Der Außenwerber könnte damit seine Werbeflächen interaktiv machen und seinen Vermarktungsspielraum erweitern. "Wir wollen herausfinden, ob es Anwendungen gibt, die so relevant für den Nutzer sind und so viel Mehrwert bieten, dass sie die Ängste, beobachtet zu werden, überwiegen", sagt Christian von den Brincken, Geschäftsführer Business Development bei Ströer.
Die teilnehmenden Agenturen können ihren Case beim Hyperlocity Award einreichen, der im Rahmen der Bitkom Trendkonferenz im November erstmalig verliehen wird. Etwa 20 Ideen hat Ströer schon eingesammelt. In Deutschland testen bislang vor allem der Burgerriese McDonald's, große Händler oder das Sparkassenfinanzportal den Einsatz von Beacons in der ortsbezogenen Werbung.