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Dessousmarke Blush predigt Liebe statt Facebook-Daumen
"Make love, not like" - in Anlehnung an das Hippie-Motto für Frieden und freie Liebe könnte man die Botschaft von Blush und seiner Agentur Glow so zusammenfassen. Für die Generation Facebook lautet der Appell: körperlich treffen statt digital anstupsen.
"Make love, not like" - in Anlehnung an das Hippie-Motto für Frieden und freie Liebe könnte man die Botschaft von Blush und seiner Agentur Glow so zusammenfassen. Für die Generation Facebook lautet der Appell: einander körperlich begegnen statt digital anstupsen. Dazu stellen die Berliner den Facebook-Empfehlungs-Daumen und ein Herz als Symbol für die Liebe einander gegenüber. Das eine, so steht es auf dem Blush-Plakat, sei heiße Luft - das andere lebenswichtig wie Sauerstoff. Oder der "Like" sei leicht, aber Liebe neckisch. Leider funktioniert die Kampagne nur auf Englisch, sodass bei den nicht direkt seichten Texten die meisten Betrachter aussteigen dürften (wir erinnern an dieser Stelle an Missverständisse wie beim früheren Douglas-Spruch "come in and find out", den viele Verbraucher als "komm rein und finde wieder raus" verstanden, obwohl ihnen nahegelegt wurde, herauszufinden, was die Parfümerie alles zu bieten hat).
Sei's drum, "Don't like. Love" könnte bei vielen noch ankommen, der Facebook-Daumen ist für die, die es angeht, ebenfalls eine klare Sache. Und immerhin stimmt der Produktbezug: Blush stellt verführerische Damenwäsche her, die durchaus unter anderem dem Zweck dient, dass Frau und Mann sich im Bett näher kommen als im virtuellen Raum. Indem man mit der Kampagne "das seichte und inflationäre "Like" verdamme und "zum ernsthaften 'Love'" rate, teilt Blush mit, wolle die Marke dazu auffordern, wahre Gefühle zu zeigen: "Statt euch virtuell anzustupsen, drückt euch doch lieber real. Verbringt weniger Zeit am Monitor und mehr Zeit im Bett!", sagt Blush-Chefin Claudia Kleinert.
Blush sieht seine Anti-Facebook-Aktion durch eine Umfrage bestätigt: Das Pew Research Center hatte in den USA festgestellt, dass 61 Prozent der rund einer Milliarde Nutzer schon mal eine mehrwöchige Facebook-Pause eingelegt haben (W&V Online berichtete).
Die Motive, fotografiert von Nils Rodekamp, sehen Sie in unserer Bildergalerie.