Studie:
Deshalb verlieren Unternehmen ihre besten Mitarbeiter
Eine aktuelle Studie von Rundstedt zeigt: Wer Mitarbeiter halten will, sollte ihnen einen angemessenen Freizeitausgleich und ein gutes Arbeitsklima bieten.
Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter langfristig binden? Warum kündigen sie? Die Outplacement- und Karriereberatung von Rundstedt hat das in ihrer repräsentativen Talents & Trends-Befragung unter 1020 Teilnehmern ermittelt. Demnach kündigen Akademiker eher, wenn ihnen kein Handlungsspielraum gewährt wird.
Fehlender Ausgleich für Überstunden
Laut der im April 2018 durchgeführten Studie sollten Chefs ein besonderes Augenmerk auf die Zeitkonten ihrer Mitarbeiter legen, denn Hauptkündigungsgrund für Arbeitnehmer ist fehlender Ausgleich für angefallene Überstunden. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) würden ihren Job kündigen, wenn der Arbeitgeber für Überstunden keinen angemessenen Ausgleich bietet. Spannungen im Team wird als zweithäufigster Kündigungsgrund angegeben: 65 Prozent würden einen neuen Job suchen, wenn die Chemie mit den Kollegen nicht mehr stimmt. Auch bei andauerndem Stress und Leistungsdruck suchen die Befragten nach Alternativen: So sehen 60 Prozent in engen Timings und unhaltbaren Deadlines echte Kündigungsgründe. "Die Studienergebnisse zeigen deutlich: Wer seine Mitarbeiter im Unternehmen halten möchte, muss ein attraktives Gesamtpaket anbieten", sagt Dr. Christian Siemen, Senior Experte Personalumbau und Retention bei Rundstedt.
Akademiker wollen an die lange Leine
Hochschulabsolventen reagieren demnach besonders negativ auf Überstunden und schlechtes Arbeitsklima: 74 Prozent sehen einen fehlenden Ausgleich in Form von Freizeit oder Lohn als Grund an, zu kündigen. 72 Prozent sind zudem der Meinung, dass sie ein schlechtes Klima am Arbeitsplatz zur Kündigung bewegen würde. Eine positive Feedback-Kultur ist Akademikern ebenfalls wichtig: Im Vergleich zum Durchschnitt würden rund acht Prozent mehr der Akademiker aufgrund einer schlechten Feedback-Kultur kündigen. Rund 13 Prozent mehr wünschen sich Eigenverantwortlichkeit für ihren Bereich.