
Hornbach Werkstück Edition:
Der Designer-Tisch zum Selberbauen
Hornbachs "Werkstück Edition" soll die Baumarktkunden inspirieren und ihre Leidenschaft befeuern. Nun kommt die Nummer 002, der "Utsuri Table".

Foto: Hornbach
Ein Designermöbelstück - das man aber nicht fertig kaufen kann, sondern selbst bauen muss: Das ist der Gedanke hinter der "Werkstück Edition" von Hornbach. Die erste Runde vor einem Jahr lief offenbar gut - gut genug, dass Hornbach nun Edition 002 auflegt: den "Utsuri Table", entworfen von Yo Shimada, Gründer von Tato Architects in Kobe, Japan.
Für die Kommunikation und Umsetzung der Werkstück Edition ist Hornbachs Stammagentur Heimat Berlin verantwortlich. "Das Projekt Werkstück Edition ist viel mehr eine Vision als eine klassische Werbekampagne", sagt Marlon Fischer, verantwortlicher Kreativdirektor bei Heimat: "Am Ende steht ein fertiges Möbelstück, aber bis dahin bedarf es der interdisziplinären Zusammenarbeit von Architekt, Tischler, Kunde und Agentur – und vor allem den Heimwerkern da draußen."
Die Kampagne wird sowohl digital (Bewegtbild, Display, Social Media) als auch im Kino in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweiz und Schweden gezeigt. Produktion: Bentele Becker Bewegtbild. Regie: Jan Hendrik Becker, Ulrich Bentele.
Die Werkstücke Edition lässt Hornbach exklusiv von internationalen Designern entwickeln. Die Kundschaft, die Selbermachen ja gewöhnt ist, bekommt von der Baumarktkette das Material und eine Anleitung.
Der Utsuri Table ist nicht nur ein ausgefallenes Stück, sondern soll auch dem knapper werdenden Wohnraum Rechnung tragen. Er lässt sich durch auseinander- und zusammenschieben in Größe und Funktion anpassen. Was den Aufbau sicher nicht vereinfacht.
"Ich habe mich gefragt, wie ich mit Materialien, die jeder im Baumarkt kaufen kann, von Japan aus etwas zur europäischen Heimwerkerkultur beitragen kann", sagt Yo Shimada. Was die Gestaltung des Designer-Tischs angeht, bedeutet das: Hier ist zwar viel Farbe im Spiel - aber an der Unterseite der Tischplatten, nicht oben.
Aufgrund der verschiedenen Ebenen wird die farbige Unterseite aber von den weiß lackierten Tischflächen reflektiert. Daher hat der Tisch auch seinen Namen: "Utsuri" bedeutet im weitesten Sinne "reflektierend" (und ist die Kurzform für Utsurimono, den farbigen Koi-Karpfen).
Schritt für Schritt zum Designer-Tisch
Zum Tisch gibt es ein Buch mit Schritt-für-Schritt-Anleitung, Material- und Werkzeugliste, außerdem wird hier die Emntstehungsgeschichte erzählt. Thomas Schnaitmann, Leiter Marketing Deutschland und Marketingkommunikation bei Hornbach: "Wer einen Bausatz zum schnellen Montieren erwartet, ist hier falsch. Es braucht seine Zeit, um den Utsuri Table zu bauen, und es ist präzises Arbeiten erforderlich. Aber wir haben vollstes Vertrauen, dass unsere Kunden das schaffen."
Eine Box mit "Buch zum Bauen", Schablone zum Ausschneiden der Bauteile sowie Echtheitsplakette und Farbkarten-Set ist ab 11. Januar im Onlineshop von Hornbach für 18 Euro bestellbar. Das Buch zum Bauen können sich Bastler aber auch digital kostenlos herunterladen. Online ist außerdem ein Dokumentationsfilm zum Projekt zu sehen.
Laut Hornbach hat der "Lounge Chair" von Sigurd Larsen (Werkstück 001) "unzählige Heimwerker zum Nachbauen inspiriert" und den Diskurs über die Demokratisierung von Design angestoßen.
Auf den Geschmack mit Selbstbaumöbeln ist auch Hornbachs Wettbewerber Obi gekommen - auf einem weniger ambitionierten Design-Niveau, wenn man so will. Das Motto der aktuellen Kampagne von Obi lautet "Heute bauen wir Möbel" (Agentur: Zum goldenen Hirschen).