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Deneke von Weltzien verlässt Jung von Matt
Jung von Matt und Deneke von Weltzien konnten sich nicht auf eine neue Aufgabe für den langjährigen Geschäftsführer und Partner der Agenturgruppe einigen. Auch ein weiterer bekannter Geschäftsführer verlässt die Hamburger Agentur.
Deneke von Weltzien und Jung von Matt konnten offenbar über den künftigen Job des langjährigen Kreativchefs keine Einigung erzielen – nach 23 Jahren wird von Weltzien dem Vernehmen nach die Agenturgruppe zum Jahresende verlassen. Zuletzt hatte der Geschäftsführer den Ableger Jung von Matt/Brand Activation geleitet. Nach dem Verlust des Tchibo-Etats machte JvM den Ableger im Juni aber dicht und bündelte die verbliebenen Kunden bei Jung von Matt/Elbe. Von Weltzien sollte im Zuge des Umbaus gruppenübergreifende Aufgaben übernehmen. Nur, wie diese aussehen, darüber wurden sich CEO Peter Figge und der Kreativboss und Agenturgründer Jean-Remy von Matt mit von Weltzien offenkundig nicht einig.
W&V-Informationen zufolge hatten die JvM-Oberen von Weltzien ein Paket angeboten, wonach er sich um das Thema Exekution in allen Bereichen, also bei Film, Printbearbeitung etc., kümmern sollte. In dem Feld habe Weltzien hervorragende Kompetenzen, heißt es, weniger Stärken traute man ihm allerdings im digitalen Bereich zu. Von Weltzien sieht das anders und hat das Angebot als freier Berater, das vermutlich auch mit finanziellen Einbußen verbunden war, ausgeschlagen. So lässt sich zumindest ein aktueller Facebook-Eintrag deuten, wonach sich der 56-Jährige schon mal auf dem Arbeitsamt gemeldet hat. Im Mitgliederprofil auf der Website des Art Directors Club bezeichnet er sich bereits als "Freier Creative Director, Creative Consultant".
Von Weltzien war für die W&V-Redaktion nicht zu sprechen. Auch Jung von Matt will sich dazu nicht äußern.
Der vielfach ausgezeichnete Weltzien ist JvM-Mitarbeiter der ersten Stunde. Anfang 1993, da war die Agentur gerade mal 18 Monate alt, traten die Altgesellschafter Holger Jung (heute im Aufsichtsrat) und Jean-Remy von Matt Anteile an ihn ab und schrieben ihm damals das "von" im Agenturnamen zu. Seitdem hatte von Weltzien verschiedene Funktionen inne, darunter als Geschäftsführer bei Jung von Matt/Alster. Jetzt geht es um die Bewertung seiner Aktienanteile.
Ebenfalls ausscheiden wird W&V-Informationen zufolge Rolf Kutzera. Der Berater führt seit vier Jahren die Geschäfte von JvM/365. Sein Vertrag läuft zum Jahresende aus. Auch der bald 60-Jährige ist ein JvM-Urgestein, stieg im September 1994 bei JvM/Elbe ein. Davor arbeitete er sieben Jahre lang bei Springer & Jacoby. Seine Aufgaben soll Beratungsgeschäftsführer Maik-Oliver Vogler zusätzlich übernehmen, heißt es.
Jung von Matt befindet sich schon seit längerem im Transformationsprozess und versucht die digitalen Kompetenzen weiter auszubauen. Wie berichtet, verliert Deutschlands Kreativagentur Nummer eins Mitte 2015 ihren Vorzeigekunden Mercedes-Benz.