Delphistudie: Internet wird Unterhaltungsmedium Nummer 1
Die internationale Delphistudie wagt einen Blick in die Zukunft von IT, Telekommunikation und Medien bis zum Jahr 2030. Mobile Internetnutzung und Paid Content gehören demnach bald zum Alltag.
In den nächsten zwanzig Jahren wird sich unsere Informationgesellschaft durch die zunehmende Digitalisierung grundlegend verändern. Im Jahr 2015 gehört mobiles Internet zum Alltag. Es wird völlig normal sein, unterwegs immer und überall auf Informationen, Inhalte und Anwendungen Zugriff zu haben. Auch im Automobil: Dort wird das Internet die Fahrzeugkommunikation steuern, für die Routenplanung und Verkehrsinformationen sorgen und vor Gefahren warnen. Bis 2024 entwickelt sich das Internet gar zum Unterhaltungsmedium Nummer 1 in Deutschland mit weitreichenden Folgen für die Mediennutzung. Und Paid Content wird gesellschaftsfähig.
Diesen Blick in unsere digitale Zukunft gewährt die internationale Delphistudie "Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien", die heute in Berlin vorgestellt wird. Rund 550 IKT-Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurden zu wesentlichen Entwicklungen ihrer Branchen für die kommenden zwanzig Jahre befragt. Die Herausgeber der Studie – Münchner Kreis, EICT, Deutsche Telekom und TNS Infratest – wollen mit den Ergebnissen eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Bedeutung und zukünftige Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien anregen. Basierend auf sehr detaillierte Analysen und Thesen geben die Herausgeber konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft.
So raten sie zu einer gezielten Förderung der Medienkompetenz. Denn spätestens in zehn Jahren werden über 95 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland, Europa und den USA das Internet regelmäßig nutzen. Vor allem in Deutschland droht jedoch die digitale Spaltung. Denn die Bundesbürger verfügten im internationalen Vergleich noch nicht über genügende Kompetenzen im Umgang mit den neuen Technologien und Medien.
Wichtig sei auch der Ausbau leistungsfähiger und mobiler Kommunikationsnetze, dies werde die gesamte Wirtschaft stimulieren. Denn ab 2015 nutzen mehr Bürger das Internet mobil als über stationäre PC. Die Zukunft gehöre Applikationen wie Navigations-, Ortungs- und Lokalisierungssysteme, Communities und Assistenten.
Dies hat Auswirkungen auf die Mediennutzung. Spätestens 2024 werde das Internet das Unterhaltungsmedium Nummer 1 in Deutschland sein. Ab dem Jahr 2020 sei es für die Bürger in Deutschland normal, ein und denselben Medieninhalt über verschiedene Träger zu nutzen – Zeitungsartikel auf dem mobilen Endgerät, Fernsehsendungen auf dem PC oder Internetinhalte auf dem Fernseher.
Gute Nachrichten für den Printmarkt: Zeitungen und Zeitschriften wird es auch in den kommenden Jahrzehnten in Deutschland ganz klassisch auf Papier geben und nicht nur digital im Internet. Sie würden jedoch durch neue Medien ergänzt und in ihrer Nutzung konvergent erweitert. Eine Zukunft sehen die Herausgeber auch für Paid Content. Für über die Hälfte der Internetnutzer in Deutschland, Europa und den USA gehört es nach Expertenauffassung im Jahr 2015 zur Normalität, für den Abruf professionell erstellter Medieninhalte aus dem Internet, wie Filme, elektronische Zeitungen und Zeitschriften oder Musik, zu bezahlen.
Unterstützt wurde die Studie durch Siemens, Vodafone, Focus, VDE, SAP, Alcatel-Lucent Stiftung und IBM sowie im Rahmen des IT-Gipfel-Prozesses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Die vollständige Studie kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.tns-infratest.com/zukunftsstudie.
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