
Mobile Websites:
Dax-30-Konzerne: Ein Drittel verschläft das mobile Web
Ein gehöriger Teil der deutschen Unternehmen ignoriert immer noch das Mobile Web. Elf der Dax-30-Konzerne verfügen über keine mobile Website. Das heißt, Besucher müssen sich auf Smartphones mit den Miniatur-Versionen der regulären Websiten zufrieden geben.
Ein gehöriger Teil der deutschen Unternehmen ignoriert immer noch das Mobile Web. Elf der Dax-30-Konzerne verfügen über keine mobile Website. Das heißt, Besucher müssen sich auf Smartphones mit den Miniatur-Versionen der regulären Websiten zufrieden geben. Erst 19 der Dax-Konzerne stellen ihren Besuchern lesbare, für Smartphones optimierte Websites zur Verfügung, so eine Analyse der Münchner Aquarius Consulting. Wobei vier Unternehmen nur bedingt mobil zu erreichen sind.
"Die deutsche Industrie wurde 2012 erst wachgerüttelt", sagt Burkhard Leimbrock, Geschäftsführer der auf mobile Lösungen spezialisierten WPP-Agentur Icon Mobile in Berlin. Es gab zwar keine konkreten Anlässe für den Erkenntnisgewinn, der Icon-Mobile-Chef unterstellt schlicht eine gewisse Selbsterkenntnis unter Entscheidern. Viele dürften sehr häufig selbst frustrierende Besuche erleben, wenn sie via Smartphone auf Seiten mit der Zoomfunktion virtuell herumstolpern. Selbst Großkonzerne, die sich selbst zu den Innovatoren zählen, gehören hier in Bezug auf die Mobilisierung nicht zu den Early Adoptern. Prominente Beispiele: Der Software-Riese SAP, Deutsche Telekom, BMW und Adidas. Diese vier haben erst im letzten Herbst mobil gemacht. Im April vergangenen Jahres zeigte dieselbe Analyse noch 22 Nachzügler: Nur acht Dax-Konzerne waren seinerzeit auf Anhieb mobil zu erreichen.
"Inzwischen müsste jedem Entscheider bekannt sein, dass die mobilen Zugriffszahlen explodieren", sagt Rainer Wiedmann, Geschäftsführer von Aquarius Consulting. Wer einen Beweis will, kann Googles Werbe-Tools nehmen. Der Mobile-Anteil der Suchanfragen für Begriffe im Zusammenhang mit den Dax-Konzernen lag im April 2012 noch zwischen zwei (SAP und Fresenius Medical Care) und zehn Prozent (Bayer). Aktuell stehen die Werte bereits zwischen sechs (SAP) und 23 Prozent (BMW, MAN). Im Fall Commerzbank, die ihren Mobile-Nutzern aktuell immer noch die reguläre Website zumutet, heißt das beispielsweise, dass etwa 19 Prozent der relevanten Suchanfragen von mobilen Endgeräten stammen (siehe Grafik unten).
Laut der aktuellen stellten Studie der Initiative D21 ist der Anteil der Onliner, die das Web auch über mobile Endgeräte nutzen, auf 40 Prozent gestiegen. Ein Plus gegenüber Vorjahr von 13 Prozentpunkten. 37 Prozent der Bevölkerung besitzen ein Smartphone und 13 Prozent ein Tablet. Vor einem Jahr waren es noch 24, beziehungsweise fünf Prozent.
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