
David schlägt Goliath: Kleine Agenturen bei Kunden beliebt
Die inhabergeführten Werbeagenturen kommen bei Marketingentscheidern gut weg: In Sachen Kreativität und Effizienz stechen sie die großen Agenturnetze aus. Die Sieger heißen Nordpol, Heimat und Kempertrautmann.
Größer ist nicht automatisch besser: Die Marketingprofis in Unternehmen wissen die Vorzüge kleiner Agenturen durchaus zu schätzen. "In Zeiten des digitalen Marketings stechen kleine inhabergeführte Agenturen die großen Networks in der Gunst der Kunden aus", teilt die Verlagsgruppe Handelsblatt mit. Das zeigt die Studie „Agentur-Images 2011“, die gemeinsam von "Absatzwirtschaft" und „Handelsblatt“ beim Marktforschungsinstitut Innofact in Auftrag gegeben wurde und die die "Absatzwirtschaft" im aktuellen Heft veröffentlicht.
"Die besten Werbeagenturen" sind der Befragung zufolge Jung von Matt (JvM) mit klarem Abstand und einem Drittel der Stimmen gefolgt von Scholz & Friends und BBDO mit jeweils um die 13 Prozent. Doch in Sachen Kreativität und Effizienz fällt auf, dass besonders Nordpol, Kempertrautmann (Kt) und Heimat gute Noten bekommen und die Liste anführen. Die Kleinen legen die Latte hoch. Bei Kreativität spielt JvM noch vorne mit und teilt sich Platz eins und Note 1,6 mit Kt und Nordpol. Als kreativste Network-Agentur gilt bei den Kunden Scholz & Friends (Rang 6), als effizientestes Network Ogilvy & Mather O&M (Rang 2 zusammen mit Kempertrautmann, Heimat, Fischer Appelt). Bei der strategischen Markenführung liegen Heye, JvM, O&M und Kt vorn (alle Note 2,0); bei der integrierten Kommunikation Heimat mit einer glatten Zwei vor Heye und Jvm (beide 2,1).
366 Marketingentscheider benoteten Kreativagenturen in den Fächern „Strategische Markenführung“, „Integrierte Kommunikation“, „Kreativität“ und „Effizienz“. Eher junge, inhabergeführte Werbeagenturen werden von den Befragten tendenziell besser bewertet als die Network-Agenturen. "Gefragt sind Werbeagenturen, die den Werbungtreibenden vermitteln können, dass sie mit ihrer Organisationsstruktur und mit ihrem kreativen Potenzial den Anforderungen des digitalen Marketings gewachsen sind", so das Fazit der Aufraggeber der Studie.