Bisher waren vor allem die Konkurrenten die Copycats. Doch jetzt scheint sich Snap auch bei den Wettbewerbern zu bedienen. Denn die Reihenfolge der Inhalte in der App soll geändert werden. Aktuell werden sie strikt chronologisch angezeigt, künftig soll Software sie nach vermuteter Relevanz für den Nutzer sortieren können. Diesen Weg gehen bereits auch Facebook und Twitter.

In Nordamerika greifen 77 Millionen User täglich zur App, in Europa stagniert die Zahl bei 57 Millionen. Diese Nutzer sollten eigentlich die Kunden der 130 Dollar bzw. 150 Dollar teure Brille "Spectacles" werden. Bisher ist Snap allerdings auf mehreren hunderttausend nicht verkauften Geräten sitzengeblieben (Abschreibung: 40 Millionen Dollar). Man habe das anfängliche Interesse überbewertet, räumte Snap ein. Dennoch: Das US-Unternehmen will an den "Spectacles" festhalten.

Was der Quartalsbericht noch verriet: Der chinesische Internet-Gigant Tencent nutzt die Kursschwäche für einen Zukauf in großem Stil. Die Firma hinter der in China allgegenwärtigen Messaging-Plattform WeChat erwarb jüngst einen Anteil von rund zwölf Prozent. Die Asiaten kauften demnach knapp 146 Millionen Snap-Aktien an der Börse zusammen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. (mit dpa)


Autor: Ulrike App

ist bei W&V Online für Digitalthemen zuständig. Und das hat nicht nur mit ihrem Nachnamen zu tun, sondern auch mit ihrer Leidenschaft für Gadgets und Social Media. Sie absolvierte vor ihrer Print-Zeit im Marketing-Ressort der W&V die Berliner Journalisten-Schule und arbeitete als freie Journalistin.