Print-Marketing:
Das ist das Männermagazin von Axe
Axe bringt ein eigenes Männermagazin raus. Das Heft soll Teil einer Crossmedia-Kampagne für eine neue Duftreihe sein.
Axe bringt eine neue Duftreihe raus. Für die Vermarktung startet der Körperpflege-Spezialist eine Crossmedia-Kampagne unter dem Motto #findyourmagic. Die Besonderheit daran: Als Teil der Kampagne bringt Axe ein neues Männermagazin raus.
Das neue und kostenlose Blatt ist über 100 Seiten stark und hat eine einmalige Auflage von 350.000 Exemplaren. Wie in der Parfumbranche üblich, sind auch Duftproben Teil des Inhalts. Die Schwerpunkte liegen auf Themen aus den Bereichen Fitness, Fashion und Gastronomie.
Am 7. September installierte die federführende Agentur Dokyo eigens einen Axe-Pop-Up-Kiosk im Berliner Hipster-Viertel Neukölln - aus demografischer Sicht ein passender Ort. Das Heft soll stilbewusste männliche Millennials ansprechen.
Das Axe-Magazin liegt W&V Online vor. Aufmachung, Optik und Haptik wirken wertig. Das hip gestylte Covermodel mit schiefen Zähnen lässt bereits auf dem Titel vermuten, dass kein langweiliges Zahnarzt-Heft folgen wird.
Beim Aufblättern wird der Leser von Symbolen und Themen aus der Hipster-Szene überschüttet. Sprich: Mainstream kommt nicht vor, mächtige Firmen bleiben außen vor. Stattdessen überall lässiger und urbaner Kleidungsstil. Tattoos und auffällige Hornbrillen drücken dem Axe-Auftritt den Hipster-Stempel auf.
Doch zurück an den Anfang des Magazins. Denn zunächst springt dem Leser ein wirres Inhaltsverzeichnis ins Auge. Es ist alphabetisch sortiert, nach Namen und Themen. Anders - doch sind die Macher hier eher übers Ziel hinaus geschossen.
Inhaltlich liegt der Fokus eher auf ausdrucksstarken Bildern als auf langen Textpassagen. Manche "Geschichten" allerdings sind für Leser, die nicht mit der Graffiti- und Tattoo-Szene vertraut sind, verwirrend.
Porträtiert werden im Axe-Magazin Menschen, die ihr eigenes Ding durchziehen. Bestes Beispiel: das Albino-Model Shaun Ross. Er wurde früher wegen seines Aussehens gehänselt, ist heute aber ein bekanntes Model.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Körperpflege - natürlich stets mit Axe-Produkten. Hier kommt das Redaktionelle leider eher plump daher. Aber, nun ja. Das Heft soll ja auch Teil der Werbekampagne sein.
Fazit: Das Axe-Magazin ist als Werbegag durchaus eine gute Idee. Auch wenn es etwas düster anmutet, spricht es doch eine für die Marke passende Zielgruppe an. Hierin liegt zugleich die Krux: Wer ohne Graffitis und Tattoos durchs Leben geht, wird vom Marketing-Heft nicht angesprochen.