
Das Werk holt neuen Kreativchef
Neuer Kreativchef, neue Technik: Der neue Gesellschafter Cine Plus treibt die Restrukturierung der Postproduktion Das Werk voran.
Die Restrukturierung der Postproduktion Das Werk geht weiter: Als neuer Kreativchef für die Gruppe hat jetzt der Designer Adam Glauer angeheuert. „Der Bedarf an Kreativberatung und kreativer Zuarbeit aus Richtung der Werbe-Postproduktion ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden", begründet Werk-Chef Helge Neubronner die Entscheidung für die neu geschaffene Position. Beim Werk in München kam Nina Pötz als Head of Production neu an Bord. Beide arbeiteten zuletzt bei Arri Commercial.
Wie berichtet, hatte der Berliner Mediendienstleister Cine Plus im Oktober 2011 fast alle Standorte, Mitarbeiter und die Technik der insolventen Pictorion Das Werk übernommen und führt die Gruppe nun unter dem früheren Namen Das Werk fort. Büros gibt es in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München. Der Standort Düsseldorf wurde nicht übernommen. Kunden aus der Region können auf die Ressourcen von Cine Plus in Köln zurückgreifen – auch dort bietet die Gruppe nun alle Leistungen der digitalen High-End-Nachbearbeitung für Kino-, Werbe- und TV-Produktionen an.
Inzwischen beschäftigt Das Werk wieder rund 80 Mitarbeiter, zum Zeitpunkt der Übernahme waren es nur mehr 70. Bis auf einige lokale Berliner und Düsseldorfer Kunden konnte laut Neubronner der Kundenstamm auch nach der Akquisition gehalten werden. Mit Auftraggebern wie Procter & Gamble, Nestlé oder L´Oréal seien Rahmenvereinbarungen für das Jahr 2012 festgelegt worden.
Zudem hat der neue Werk-Gesellschafter in Hard- und Software investiert. Unter anderem wurde im Frankfurter Büro eine sogenannte Color Grading Suite für Farbkorrekturen und Lichtbestimmung von Werbefilmen neu eingerichtet. Laut Neubronner hatte es einen „nicht unerheblichen Investitionsstau“ gegeben.
An der Ausrichtung vom Werk solle sich „kaum etwas“ verändern: „Der Fokus liegt ganz klar auf Werbung“, sagt Neubronner. Cine Plus mit seinen rund 200 Mitarbeitern konzentriert sich hingegen auf das Spielfilm- und TV-Geschäft. Obwohl beide Marken getrennt am Markt auftreten sollen, hofft Neubronner, zugleich Director Operations bei Cine Plus, auf Synergien: „Gerade im Bereich Technik, Infrastruktur, Logistik und Verwaltung drängt sich die Zusammenarbeit natürlich auf“, sagt er.
Pictorion Das Werk war in Folge der Rezession 2009 in Zahlungsschwierigkeiten. Zudem drückte eine hohe Schuldenlast aus der Vergangenheit – die Insolvenz ließ sich nicht mehr abwenden. Alleiniger Gesellschafter war der Medienunternehmen Helmut Breuer. Insgesamt herrscht im Markt der Postproduktionen ein hoher Preis- und Wettbewerbsdruck. So machten im vorigen Jahr auch Condor Digital Media in Berlin und Locomotion in Düsseldorf Pleite.