
Apple präsentiert Neuheiten :
Darum ist der Preis des iPhone X ein Marketing-Coup
Apple verlangt stolze 1149 Euro Einstiegspreis für sein iPhone X. Ein Preis, der für das Unternehmen Sinn ergibt. So vermittelt Apple Wertigkeit. Und das Gefühl von Luxus.

Foto: Apple
Am Dienstagabend präsentierte Apple nicht nur die iPhones 8 und 8 Plus, sondern seine neue Handy-Generation, das iPhone X. Die Neuerung, die Apple zum zehnjährigen Jubiläum des Smartphones launcht, punktet mit OLED-Display, wird über Gesichtserkennung entsperrt und ohne Kabel geladen. Kritiker mäkeln wie immer, dass Konkurrent Samsung all diese Features längst bietet.
Doch darum geht es nicht. Apple ist nach wie vor die wertvollste Marke. Sprich: Keine Marke ist auf der Welt so begehrt wie Apple. Das bestätigen regelmäßige Studien von Unternehmensberatungen. Dieses Image hat sich das Unternehmen hart erarbeitet. Und auch zwischenzeitliche Enttäuschungen wie die Apple Watch oder das iPhone 7, von dem viele mehr erwartet hatten, ändern nichts daran.
Auch wenn sich Anleger vom iPhone X ebenfalls enttäuscht zeigten und der Kurs nach der Präsentation leicht einbrach: Es geht für Apple um nichts anders als um das Fortführen seiner Begehrlichkeit. Der Markt mit Smartphones gilt längst als gesättigt, der deutlich günstigere chinesische Anbieter Huawei hat Apple mittlerweile bei der Menge der weltweit verkauften Mobiltelefone den Rang abgelaufen und rangiert inzwischen hinter Spitzenreiter Samsung auf Platz zwei.
Filme zum Apple X:
Was hinter der Preispolitik von Apple steckt
Der beachtliche Preis von 999 Dollar für das iPhone X (in Deutschland geht das iPhone X Anfang November in den Verkauf, die günstigste Variante kostet dann 1149 Euro) ist unter diesen Umständen nicht nur Kalkül, sondern ein Marketing-Coup. Apple führt mit dem iPhone X sozusagen die Luxusklasse ein und schraubt die Begehrlichkeiten weiterhin nach oben.
Zwar führt der Preis dazu, dass sich nicht jeder das Gerät leisten kann, aber genau das ist der Sinn hinter der Preispolitik. Das iPhone X ist auf dem besten Wege dazu, Statussymbol zu werden - noch viel mehr, als es die parallel auf den Markt kommenden iPhone-Geräte 8 und 8 Plus sein können.
Die Marke Apple wird durch die Einführung des iPhone X nichts von ihrer globalen Strahlkraft einbüßen, im Gegenteil: Das neue Telefon mit dem X wird ab sofort alle Begehrlichkeiten wecken. Genau das braucht die Marke, um weiterhin die Strahl- und Anziehungskraft zu haben, die Apple mit seinem iPhone von Anbeginn hatte. Der Hype ist ungebrochen - egal, ob andere mit ihren technischen Features ein paar Monate früher dran waren.
Was Samsung anders macht - aber nicht besser
Wie wenig der technische Vorsprung Samsung nützt, zeigt der Preisverfall des hochgelobten Samsung S8 und S8+: Das Gerät kostet derzeit nur noch rund 500 Euro, Samsung selbst zahlt 350 Euro für die Rückgabe eines alten Geräts. Das ist eine kundenfreundliche Preispolitik mit der Möglichkeit zur Kundenbindung. Die Marketingstrategie einer Luxusmarke ist es nicht - diesen Anspruch hat Samsung nicht. Das Unternehmen setzt auf pure Abverkaufsmasse.
Eine vergleichbare Abverkaufsaktion würde Apple nicht in den Sinn kommen, die Geräte behalten ihren Wert, auch wenn sie bereits vom Nachfolgemodell abgelöst wurden. Das ist eine straffe Preispolitik. Führt aber dazu, dass der Konsument nie das Gefühl verliert, ein wertiges und begehrtes Produkt in den Händen zu halten. Das jeden Preis wert ist. Und so sieht es aus:
Auch die neue Apple Watch bewirbt der Konzern mit emotionalem Spots: