DFL schreitet ein :
Darf die Sky Sport-App in Springers Bundesliga-Clips grätschen?
Sky will das Bundesliga-Bewegtbild-Angebot von Bild.de preislich und zeitlich unterbieten. Die DFL weist aber auf Feinheiten hin.
Sky will zum Bundesliga-Auftakt die Sky Sport News HD App mit dem Zuckerl für Nutzer, in Sachen Sport und Fußball "immer und überall up-to-date" zu sein, starten - und das für Mobile auch erstmals ohne klassisches Abo vom Münchner Anbieter. Das geht aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervor. Für monatlich 4,49 Euro sollen Spieltags-Highlights jederzeit abrufbar sein. Ein Kampfpreis, stellt man die monatlich 2,99 Euro bei Bild.de gegenüber, die sich mit dem Grundzugang bei Bild Plus auf fast acht Euro im Monat summieren.
Ob die Sky-Offerte dem Bild.de-Paket gleichen darf – in dieser Frage erhebt am Donnerstag der Rechte-Geber Deutsche Fußball-Liga (DFL) den Finger: "Die jeweiligen Berechtigungen der Lizenznehmer sind in den unterschiedlichen Rechtepaketen klar geregelt. Es gibt keine vertragliche Grundlage, auf deren Basis Sky vor oder nach Axel Springer ein identisches Produkt - on Demand einzeln abrufbare Pay-Highlight-Clips der Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga - anbieten könnte", heißt es in einer Mitteilung. Sky ist das bewusst. Die Münchner verweisen auf Anfrage darauf, dass über die App linear den Stream von Sky Sport News HD übertragen wird. Mit Clips à la Bild.de hat die App der Münchner damit nichts gemein. So kommt es auch, dass Sky gut eine Stunde vor dem Springer-Angebot von den Bundesliga-Spielen berichten kann. Ergo kann die neue Sport-App durchaus in die Hamburger Offerte grätschen.
Wenn Roman Steuer, Senderchef des Sportkanals, schwärmt, "Im Sky Sport News HD Livestream sind bereits unmittelbar nach Abpfiff alle Tore des aktuellen Bundesliga, DFB Pokal und Uefa Champions League Spieltags zu sehen", muss es bei Springer ergo rumoren. Bild.de will in Bewegtbild-Clips eine Stunde nach Spielschluss die wichtigsten Szenen aller Ligaspiele zusammenfassen. Zur Finanzierung tragen vier Sponsoren bei – allen voran Volkswagen. Hinzu kommen Kik, Vodafone und Microsofts Xbox. Der Verlag soll für insgesamt vier Bundesliga-Spielzeiten etwa 20 Millionen Euro bezahlt haben.
Klar ist aber auch: Sky geht mit der App für 4,49 Euro ordentlich auf Kundenfang. Live-Spiele oder andere Programme von Sky sind über die zunächst für Apple-Geräte verfügbare App nicht zu sehen. Später soll die Anwendung auch für andere mobile Plattformen verfügbar sein.