
WM:
DFB-Team: Schwerer Unfall bei PR-Termin mit Mercedes
Eine PR-Aktion mit Hauptsponsor Mercedes-Benz im Trainingslager der Nationalmannschaft endet fatal. Bei einem Autounfall werden zwei Personen verletzt, eine schwer. Mercedes beteuert, alles für die Sicherheit getan zu haben.
Schock im WM-Trainingslager: Ein schwerer Unfall überschattet die Vorbereitung der Fußball-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft in Brasilien. Bei einer PR-Aktion des Teams von Bundestrainer Joachim Löw mit dem DFB-Generalsponsor Mercedes-Benz kam es am Dienstag in Südtirol zu einem schweren Autounfall.
Wie Mercedes-Benz bestätigte, erfasste der Wagen von DTM-Fahrer Pascal Wehrlein auf einer abgesperrten Strecke zwei Menschen, die ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Ein Rettungshubschrauber landete in direkter Nähe des Trainingszentrums der Nationalelf. Die Verletzten gehören nicht zum Kreis des DFB-Teams oder zu Sponsor Mercedes-Benz. Nach Angaben von örtlichen Medien handelt es sich bei einem Verletzten um einen Streckenposten, der von der Gemeinde St. Leonhard gestellt wurde. Vor der Aktion hatte es mehrere Vorbesichtigungen der Piste gegeben.
Eine Person wurde nach Angaben der Landesnotrufzentrale im Passeiertal schwer verletzt, das zweite Unfallopfer mittelschwer. "Im Moment sind unsere Gedanken bei den Verletzten", hieß es in einer ersten Stellungnahme des DFB. Der Verband werde eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten.
Formel-1-Pilot Nico Rosberg und Tourenwagenfahrer Wehrlein waren zusammen mit dem deutschen Golfstar Martin Kaymer zu Besuch bei der Nationalelf. Die Rennfahrer fuhren für Werbeaufnahmen mit einigen Spielern auf einem abgesperrten Parcours. Beim Unfall waren die Schalker Benedikt Höwedes und Juian Draxler die Beifahrer. Wer von beiden im Unfallauto von Wehrleins Auto saß, wurde von dem Stuttgarter Autobauer nicht mitgeteilt. Über das Ausmaß der Verletzungen konnte Mercedes-Benz zunächst keine Auskunft geben. Unglücksfahrer Wehrlein und die Nationalspieler blieben unverletzt.
Mercedes-Benz betonte, ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. "Wir haben gemeinsam mit der Gemeinde im Vorfeld alles dafür getan, dass die Strecke komplett abgesperrt wurde", erklärte Sprecherin Claudia Merzbach. Eine ähnliche PR-Aktion hatte es auch schon vor zwei Jahren in Südfrankreich in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine gegeben - damals ebenfalls mit Rosberg sowie Michael Schumacher.
Den ganzen Vormittag hatte es am Unglücksort heftig geregnet, auch beim Training der Nationalmannschaft. Bundestrainer Löw konnte sich da noch über den Einstieg von Philipp Lahm ins Lauftraining freuen. Der nach Knie-Problemen auch noch individuell übende Bastian Schweinsteiger zeigte sogar vollen Einsatz, als er sich mit Wucht auf dem Fußballplatz in eine Pfütze schmiss und einen Ball weggrätschte.
"Es ist positiv, dass beide auf dem Platz waren", berichtete Manager Oliver Bierhoff bei einer Pressekonferenz, an der auch Rosberg, Kaymer und Unglücksfahrer Wehrlein teilnahmen. Dabei ging es auch noch um den am Dienstag bekanntgewordenen Führerscheinentzug von Löw, der wegen wiederholter Tempoüberschreitungen seine Fahrerlaubnis für ein halbes Jahr abgeben musste. "Ich habe meine Lektion gelernt und werde mein Fahrverhalten ändern. Es gibt da nichts schön zu reden", äußerte der Bundestrainer reumütig in einem offiziellen Verbands-Statement.
Die deutsche Nationalmannschaft hat am Dienstag als Reaktion auf den Unfall das geplante Übungsspiel gegen die U 20-Auswahl des DFB gestrichen. Bundestrainer Joachim Löw ließ seinen WM-Kader stattdessen auf dem Platz in St. Leonhard unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren. An der Übungseinheit sollen auch die Schalker Benedikt Höwedes und Julian Draxler teilgenommen haben, die beim Sponsorentermin als Beifahrer in den Autos von DTM-Fahrer Pascal Wehrlein und Formel-1-Pilot Nico Rosberg gesessen hatten.