Werbespot für Sieger der Erfinder-Show:
Counterpart wirbt für das "Ding des Jahres"
Die ProSieben-Zuschauer haben entschieden: Sie wählten den faltbaren Autoanhänger von Ulrich Müller zum Ding des Jahres. Werbung dafür gibt es schon.
Erfinder Ulrich Müller kann sich über Werbezeiten auf Sendern von ProSiebenSat.1 im Wert von 2,5 Millionen Euro freuen: Das war der erste Preis der Erfinder-Show Das Ding des Jahres, produziert von Raab TV für ProSieben.
In der Finalshow am vergangenen Samstagabend wählten 35 Prozent der per Telefon abstimmenden Zuschauer seinen faltbaren Autoanhänger Faltos zur besten Erfindung. Es schauten 1,34 Millionen Menschen (4,5 Prozent) zu - ZDF, ARD und RTL kamen auf deutlich mehr, selbst bei Vox schalteten mehr Menschen ein*. In der werberelevanten Zielgruppe waren es solide 10,6 Prozent Über acht Erfindungen bildeten sich die Zuschauer ihr Urteil - nicht zuletzt auf Basis eines eigens für die Show gedrehten Werbespots.
Der Fernsehspot zum faltbaren Anhänger Faltos wurde von der Kölner Agentur Counterpart Group konzipiert. Dafür arbeitete Counterpart drei Wochen lang mit Erfinder Ulrich Müller zusammen. "Wenn in einem Produkt so viel Herzblut steckt, verdient es einen spritzigen Werbefilm, der seiner würdig ist und die Botschaft wirkungsvoll – mit voller Konzentration aufs Wesentliche - transportiert", sagt Judith Dobner, Geschäftsführerin der Counterpart Group.
Eine kleine Spitze an die Mitbewerber in der Erfinder-Show bleibt nicht aus. Im Spot entrümpelt ein Hausbesitzer sein Haus - unter den Sachen, die er nicht mehr behalten möchte, ähneln einige den Erfindungen der anderen Kandidaten aus Das Ding des Jahres.
Müllers Faltos setzte sich im Finale gegen die nachhaltigen Einwegteller "Leaf Republic" (27 Prozent), den nachrüstbaren E-Bike-Motor "Tronic Drive" (20 Prozent) und den tropffreien Trichter "Drychter" (18 Prozent) durch.
Der Erfinder freut sich riesig, dass sich "zehn Jahre harte Arbeit" nun auszahlten. Und lobt die Zusammenarbeit mit Counterpart: "Das ganze Team war unglaublich engagiert, trotz der eisigen Kälte während des Drehs. Jeder hat alles gegeben und es ist ein unterhaltsamer Spot dabei herausgekommen."
Die Kölner arbeiteten übrigens sogar für die Konkurrenz: Der Spot zu Fritz Frechs viertplatziertem Trichter "Drychter" kam ebenfalls von Counterpart. Er zeigt, wie ein Missgeschick zu einer ganzen Kettenreaktion von Katastrophen führen kann.
Die Dreharbeiten in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Peoplegrapher hielt die Werbeagentur Group in zwei Making-of-Filmen fest (Faltos; Drychter).
Ob wir den Spot für den Faltos (oder einen weiteren) nun bald bei ProSiebenSat.1 sehen werden, ist noch nicht fix: Die Annahme des Gewinns könnte Ulrich Müller nämlich Probleme bescheren, berichtete die Süddeutsche Zeitung vorige Woche. Es sei steuerrechtlich ein großer Unterschied, ob der Sieger einer TV-Show Glück hatte oder Leistung erbracht, und daher möglich, dass das Finanzamt die Werbezeiten im Wert von 2,5 Millionen Euro als Einnahme deklariere. Bei einem Steuersatz um die 44 Prozent könnten so 1,1 Millionen Steuerschuld zusammenkommen, die Müller dann begleichen müsste. Er könnte, so die SZ, den Gewinn aber auch ausschalgen. Damit entfiele dann auch die "Beteiligungsvereinbarung", mit der sich Raab TV den Anspruch Gewinne aus dem Faltos sichert.
Ob Ulrich Müller den Gewinn animmt, wissen wir aktuell noch nicht. Der Gewinner soll erst einmal zur Ruhe kommen. "Selbstverständlich soll sich durch den Gewinn bei Das Ding des Jahres niemand in den Ruin treiben. Wir arbeiten mit dem Gewinner ein individuelles Konzept aus", teilte eine Sprecherin des Medienkonzerns auf Anfrage von W&V mit.
*) ZDF: Ein starkes Team, 7,98 Mio./24,9 Prozent. ARD: Küss die Hand, Krüger, 3,98 Mio./12,4 Prozent. RTL: DSDS, 3,94 Mio./12,3 Prozent. Vox: Asternweg, 1,57 Mio./6,1 Prozent.