Content Allianz: Sender fordern Kopierschutz
ARD, ZDF und die Privatsender haben zusammen mit zahlreichen Verbänden die "Content Allianz" ins Leben gerufen. Aufgabe der neuen Lobby: Urheberrechtsfragen und Vergütungen durch Online-Seiten klären.
Die Content Allianz will Politik und Öffentlichkeit für den Wert medialer Inhalte sensibilisieren. Kultur- und Medienpolitik müsse auf Bundes- wie auf Länderebene ein angemessener Stellenwert eingeräumt werden, um die "einmalig vielfältige deutsche Medienlandschaft zu erhalten", heißt es bei der Gründungsveranstaltung des neuen Lobby-Verbundes am Mittwoch in Berlin. Der Allianz haben sich neben ARD, ZDF und den Privatsendern im Verband VPRT auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Bundesverband Musikindustrie (BVMI), die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA), die Produzentenallianz und die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) angeschlossen.
Die Content Allianz will sich gemeinsam für eine Vergütung ihrer Kreativarbeit im Internet einsetzen - vor allem gegenüber Netzbetreibern, Suchmaschinen und Freundschaftsportalen. Sie fordert die Politik dazu auf, Hersteller und Anbieter medialer Inhalte mit "angemessenen wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen" zu versehen. Es müsse im Internet "zum Schutz der Kultur- und Kreativwirtschaft ein effektiver und in der Praxis umsetzbarer Schutz von Inhalten gewährleistet" sein, wird der Ruf Kopierschutz laut.
"In Zeiten, in denen eine scheinbar endlose Vielfalt an medialen Inhalten und Angeboten praktisch jederzeit und an jedem Ort verfügbar ist, gerät die Leistung von Inhalteanbietern und -produzenten gelegentlich in Vergessenheit", erklärt die ARD-Vorsitzende Monika Piel. Das sei eine "fatale Entwicklung", die auch auf europäischer Ebene befördert werde und der die deutsche Politik gegensteuern müsse. Konkrete Maßnahmen legt die Allianz noch nicht vor.