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Zeitschriftenverkauf:
Condé Nast verkauft "Myself" an Funke
Der Verlag Condé Nast wird sich auf das Segment der Luxusmagazine konzentrieren - und deswegen das Frauenmagazin "Myself" an die Funke Mediengruppe abgeben.
![Funke kauft Condé Nast die "Myself" ab.](/var/wuv/storage/images/werben_verkaufen/medien/conde_nast_verkauft_myself_an_funke/8164597-2-ger-DE/conde_nast_verkauft_myself_an_funke4_gross.jpg)
Foto: Condé Nast
Wie beide Verlage gemeinsam bekanntgaben, wurde ein Vertrag über den Verkauf des Condé Nast-Magazins "Myself" an die Funke Mediengruppe im Rahmen eines Betriebsübergangs geschlossen. Der Verkauf bedarf der kartellrechtlichen Freigabe durch die zuständigen Behörden und wird frühestens zum 1.10.2017 wirksam.
Schon vor einem Jahr hätte der Verkauf der Marke über die Bühne gehen sollen, scheiterte jedoch an unterschiedlichen Preisvorstellungen der Parteien. Nun hat man sich offenbar geeinigt. "Die Verkaufspläne unterstützen die komplementären strategischen Ziele beider Medienunternehmen", heißt es in der offiziellen Mitteilung.
Der in München ansässige Verlag Condé Nast kann sich so stärker auf seine internationalen Luxus-Medien-Marken und deren Vermarktung konzentrieren. Also auf "Vogue", "Glamour", "GQ", "AD" und "Wired". "Wir konzentrieren unsere Aktivitäten und Investitionen konsequent auf unsere globalen Marken und bauen die länderübergreifende Zusammenarbeit aus, um unsere Position als weltweit führendes Luxus-Medienunternehmen zu stärken", sagt Moritz von Laffert, Herausgeber von Condé Nast Deutschland und Vice President von Condé Nast International. Der Titel "Myself", so der Manager weiter, könne von dieser strategischen Linie als nur in Deutschland präsentes Magazin "perspektivisch kaum profitieren".
Für Funke wiederum stelle der Kauf den Eintritt in das Segment der Lifestyle-Zeitschriften dar. Die Essener geben vor allem Regionalzeitungen (unter anderem "WAZ", "Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt") sowie Frauen- und Programmzeitschriften (darunter "Bild der Frau", "Frau im Spiegel", "Die Aktuelle", "Bild + Funk", "Hörzu", "TV Direkt", "Gong") heraus, außerdem einige Special-Interest-Titel und die "Landidee". Viele dieser Marken sind zugekauft; 2013 hatte Funke in einem Megadeal praktisch das halbe Printgeschäft vom Verlag Axel Springer übernommen. Dafür musste Funke aber auf ein paar Programmies verzichten und zum Beispiel "Funk Uhr" und "Super TV" ebenso wie "TV piccolino" an Klambt verkaufen.
Die neue Marke "Myself" will Funke nun in Print wie digital ausbauen. "'Myself' soll wachsen, und das mithilfe des Know-hows und der Unterstützung von Funke Digital in Berlin, insbesondere auch im Social-Media-Bereich", sagt Michael Geringer, Geschäftsführer der Funke-Zeitschriften. Die Werbevermarktung für den Frauentitel wird voraussichtlich noch bis Ende 2017 von Condé Nast im Auftrag von Funke übernommen.
Die "Myself"-Redaktion soll komplett bleiben
Der Betriebsübergang sei nicht mit Kündigungen bei "Myself" verbunden, geben die Partner bekannt. Gemeinsames Ziel sei es, dass alle Mitarbeiter mitsamt Chefredakteurin Sabine Hofmann in das neue Unternehmen wechseln - und dafür in München bleiben. Neue Büroräume werden bereits gesucht.
"Myself" erscheint seit 2005 monatlich. Die verkaufte Auflage lag im zweiten Quartal 2017 bei 169.128 Exemplaren. Dass der Rückgang damit nur gute 4000 Hefte betrug (im Vergleich zum Vorjahresquartal), ist unter anderem auf das Aufstocken der Lesezirkel-Ausgaben zurückzuführen: Die stiegen von 24.044 (Q2/2016) auf 37.887 (Q2/2017), während im selben Zeitraum die Abos um gut 4000 auf 13.411 Exemplare zurückgingen und der Einzelverkauf um knapp 15.000 auf 90.354 Exemplare.
Erst im Herbst 2016 war der Ableger "Myself Job & Style" hinzugekommen. Passend dazu gab es einen Preis für weibliche Persönlichkeiten aus dem digitalen Arbeitsumfeld. Das bisher erst einmal erschienene Karriere-Heft (geplanter EVT der zweiten Ausgabe: 6. September 2017) hat eine Druckauflage von 100.000 Heften.