
Pollmann lenkt neue Sales-Organisation:
Condé Nast bündelt Vermarktung in München
Condé Nast baut die Vermarktung komplett um und schafft in München eine zentrale Sales-Einheit. André Pollmann lenkt das neue Konstrukt ohne Außenbüros.

Foto: Condé Nast
Bei Condé Nast Deutschland ("Vogue", "GQ", "Glamour") wird die Vermarktung neu geordnet und in München zentralisiert. Von Juni an soll mit dem Aufbau eines zentralen Sales-Bereichs am Standort mit drei spezialisierten Teams für Brand-, Print- und Digital-Sales begonnen werden. Das verkündet der Münchner Verlag am Dienstag. Kooperieren wird Condé Nast zudem künftig mit der Burda-Tochter Ad-Tech Factory im Bereich Ad Operations und Technologie.
Der neue starke Mann an der Spitze der zentralen Sales-Unit an der Isar wird André Pollmann. Er soll dem Verlag zufolge in der neuen Sales-Organisation die zentrale Vermarktungsfunktion einnehmen und als Publisher übergreifend die kommerzielle Führung aller in München beheimateter Condé-Nast-Marken übernehmen. Das betrifft "Vogue", "Glamour", "Myself", "GQ" und "AD". Pollmann, der 2013 von Gruner+Jahr kam, ist aktuell Publisher von "Glamour", "Myself" und "GQ". Die Publisher-Rolle wird er künftig zusätzlich für die Luxusmarken "Vogue" und "AD" innehaben und somit auch das Marketing für zwei weitere Titel verantworten.
Im Zuge der umfassenden Neuorganisation der Vermarktungseinheit hat sich Susanne Förg-Randazzo, Publisher von "Vogue" und "AD", entschlossen, den Verlag auf eigenen Wunsch zu verlassen. Wie der Verlag in seiner separaten Meldung mitteilt, will sie eine neue Herausforderung annehmen.
Vier Außenbüros schließen
Das Bündeln in München bedeutet aber auch das Ende von vier Sales-Außenbüros in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart, die Condé Nast aufgeben wird. Eine wichtige organisatorische Neuerung sei die "Überführung der regionalen Außendienstbüros im deutschsprachigen Raum in zwei auf Print- beziehungsweise Digital-Vermarktung spezialisierte Bereiche", die für den aktiven Verkauf zuständig seien, heißt es dazu im Verlagssprech. Die betroffenen 12 Mitarbeiter können ins neue bayerische Sales-Headquarter wechseln.
Für die beiden Sales-Teams wurden zwei neue Führungspositionen geschaffen: Als Head of Sales wird Christina Linder künftig das Print-Sales-Team führen. Sie ist aktuell Advertising Director von "GQ" und "GQ Style". Linder berichtet an André Pollmann. Als Head of Digital Sales wird Christine Weinsheimer in den kommenden Wochen die spezialisierte Digital- und Video-Vermarktungs-Unit in München ausbauen. Sie kommt von Yahoo Deutschland, wo sie das Agenturgeschäft verantwortete. Weinsheimer berichtet an Jan Sobota, Digital Director bei Condé Nast.
Verena Flammersfeld, bislang Advertising Director "Myself", wechselt als Sales Director in das Team von Christina Linder. Ihre Aufgaben übernimmt Margit Färber, die im Brand-Sales-Team als Brand Director künftig neben "Glamour" auch für "Myself" und "GQ" zuständig ist. Brand Director für "Vogue" und "AD" ist unverändert Andrea Latten. Die Sales-Verantwortlichkeit für "Wired" liegt ebenfalls unverändert bei Eike Lucas, Executive Publisher, und Corinna Kassner, Brand Director.
Was sich Condé Nast vom Umbau erhofft
Die zusätzliche Kooperation mit der Ad-Tech Factory als externer Spezialist soll die Vermarktungsprozesse bei Condé Nast auf "eine innovative technologische Basis" stellen und effizienter gestalten. Der Verlag - der erste externe Kunde der Tochtergesellschaft von Hubert Burda Media – spart sich so den Aufbau einer zusätzlichen Unit, um die kaufmännische und technische Abwicklung von Werbebuchungen, das Ad-Server Management und Kampagnen-Reportings zu gewährleisten.
Moritz von Laffert, Herausgeber von Condé Nast Deutschland und Vice President von Condé Nast International, setzt große Hoffnungen in die neue Struktur. Laffert wörtlich: "Mit der Neuorganisation geben wir uns eine agile und effektive Sales-Struktur, durch die wir nicht nur neue Umsatzpotenziale heben, sondern auch die Rolle von Condé Nast als Spezialist für kreative, maßgeschneiderte Branding-Kampagnen in Luxusumfeldern weiter stärken werden."