Wegen der Datenkrise:
Commerzbank und Mozilla setzen Facebook-Werbung aus
Brand-Safety und Datensicherheit sehen die Werbekunden Commerzbank und Mozilla, aber auch Sonos bei Facebook derzeit nicht gegeben.
Nach dem Aufschrei der Nutzer folgt der - freilich öffentlichkeitswirksame - Aufschrei der Werbekunden: In Deutschland hat jetzt die Commerzbank bekannt gegeben, Facebook-Kampagnen vorerst zu stoppen. Man wolle "der aktuellen Aufklärung den notwendigen Raum geben."
"Wir pausieren mit Kampagnenschaltungen auf Facebook. Brand-Safetyness und Datensicherheit sind uns sehr wichtig", betonte Uwe Hellmann, Leiter Brand Management bei der börsennotierten Commerzbank gegenüber dem Handelsblatt.
Dabei hat das Bankhaus erst vor wenigen Tagen eine groß angelegte Imagekampagne gestartet, um die 2012 gestartete neue Markenpositionierung weiterhin zu bewerben. Getrommelt wird auf ausgewählten TV-Sendern und Online - unter anderem auch auf Facebook. Es ist die Fortführung der seit 2012 laufenden neuen Markenpositionierung des Frankfurter Unternehmens. Unter anderem mit diesem TV-Spot:
Noch mehr Werbeabstinentler
Auch Mozilla geht auf Abstand, wie Mashable berichtet. Die Foundation, die hinter dem Firefox-Webbbrowser steht, begründet die Werbepause auf Facebook in einem Blogpost ähnlich wie die Commerzbank. Das Unternehmen Sonos zieht nach, stoppt Werbung auf Facebook - und spendet das Geld lieber an Netzaktivisten AccessNow.
Indes bezweifelt die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff die Ankündigung von "Mehr Datenschutz" durch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. "Das Geschäftsprinzip von Facebook ist ja gerade Daten zu generieren und sie gewinnbringend zu vermarkten. So gesehen würde ich jetzt nicht unbedingt behaupten wollen, dass ich ihm das per se glaube, aber er kann es ja auch unter Beweis stellen", sagte die CDU-Politikerin der dpa. "Aber die Zweifel bleiben insbesondere in Anbetracht eines solchen dimensional gigantischen Vorwurfs."
Zuckerberg hatte sich in der Krise nach Bekanntwerden des Missbrauchs der Daten von Dutzenden Millionen Nutzern durch die Firma Cambridge Analytica entschuldigt und Änderungen beim Zugang zu den Nutzerdaten angekündigt.
W&V Online/dpa
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