Streamingdienste:
Cirkus expandiert in die Schweiz
Der britische Video-on-Demand-Dienst Cirkus wird ab Sommer beim Teleclub in der Schweiz angeboten. Dass sich das lohnt, belegen Daten von Bitkom.
In Deutschland und Österreich ist der Video-on-Demand-Dienst Cirkus als Contentpartner von Amazon Prime Video Channels seit einem guten Jahr auf dem Markt. Die Briten gehen nun in die nächste Phase ihrer DACH-Expansion: Ab Sommer 2018 werden die Inhalte von Cirkus im Teleclub auf Swisscom TV angeboten.
Cirkus, hierzulande einer der Streamingchannels von Prime Video Channels, unterzeichnete mit der Teleclub AG einen langfristigen Vertrag. Damit bringt der VoD-Anbieter Crime- und Thrillerserien aus Großbritannien und Skandinavien auf Schweizer Bildschirme. Zu den Inhalten auf Abruf gehören unter anderem Der junge Inspektor Morse und Lewis, The Fall – Tod in Belfast mit Gillian Anderson und Jamie Dornan (Bild oben), Agatha Christies Poirot und die norwegische Dramaserie Lifjord – der Freispruch.
Mark Bradford und Hugh Williams, Mitbegründer von Cirkus, freuen sich sehr über die Zusammenarbeit mit Teleclub, "der Nummer eins im Schweizer Pay-TV-Markt". Der Programmleiter Teleclub Fiction und Mitglied der Geschäftsleitung Patrick Gantner gibt das Kompliment zurück, denn das Cirkus-Programmangebot passe "perfekt zu unserem Ziel, kontinuierlich ein anspruchsvolles Programm für ein Publikum über alle Generationen hinweg zu liefern."
Cirkus wurde 2013 in Skandinavien eingeführt und 2016 von ITV (Independent Television) mehrheitlich übernommen. Die zur Cinetrade-Gruppe gehörende Teleclub AG ist Betreiber der Digitalplattform für Abo- und Pay-per-view-Fernsehen in der Schweiz auf Deutsch und Französisch. Programmschwerpunkte sind Film und Sport.
Streaming ist immer mehr Nutzern Geld wert
Cirkus setzt ebenso wie die nationalen und internationalen Anbieter von Amazon über Netflix bis hin zu Maxdome und Sky Ticket auf einen Markt mit großem Potenzial. Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung für den deutschen Streamingmarkt des Branchenverbands Bitkom zeigt, dass zwei von fünf Internetnutzern (37 Prozent) für Serien und Filme bezahlen und kostenpflichtige Streamingdienste nutzen.
Im Vorjahr waren es erst 29 Prozent. Und: Je jünger sie sind, desto höher ist der Anteil der Bezahlkunden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1007 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, davon waren 845 Internetnutzer.
In der Altersgruppe 14 bis 29 Jahre streamt fast jeder Zweite hin und wieder (46 Prozent) Serien und Filme über kostenpflichtige Portale. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es vier von zehn (39 Prozent), bei den 50- bis 64-Jährigen noch rund ein Drittel (32 Prozent). "Immer mehr Verbraucher sind bereit, für ihr passgenaues Programm im Internet zu zahlen. Viele Videostreaming-Abos locken mit hochkarätigen Eigenproduktionen und machen es den Nutzern mit einem monatlichen Kündigungsrecht leicht", sagt Adrian Lohse, Bitkom-Experte für Consumer Technology.
Sogar in der Generation 65 plus ruft jeder fünfte Internetnutzer (20 Prozent) Spielfilme und Serien über kostenpflichtige Videostreaming-Dienste ab. 2016 waren es erst 8 Prozent, 2017 13 Prozent. "Videostreaming ist gerade dabei, auch bei den Senioren anzukommen", so Lohse. "Die On-Demand-Portale bieten frei von Sendezeiten auch viele Klassiker und Dokumentationen an, so gibt es für jede Altersgruppe und jeden Geschmack etwas."
Vier von zehn On-Demand-Streamern (40 Prozent) greifen außerdem auf die Download-Funktion zurück, mit der Filme und Serien vorübergehend zwischengespeichert werden und so auch im Offline-Modus geschaut werden können.