Neue Export-Vorschriften:
China verschärft Regeln für den Tiktok-Verkauf
Nun wird Peking in Sachen Tiktok-Deal aktiv: Neue Regeln der chinesischen Regierung für den Technologie-Export könnten den Tiktok-Verkauf in den USA verhindern. Bytedance bereitet sich auf ein Aus vor.
Erst vor wenigen Tagen gab der US-Einzelhandelsriese Walmart bekannt, neben Microsoft und Oracle in den Kampf um den Tiktok-Verkauf einzusteigen. China macht einem möglichen Deal aber einen Strich durch die Rechnung.
Die chinesische Regierung hat einen Weg gefunden, den Verkauf der Video-App zu blockieren. Nach den neuen Export-Einschränkungen dürften "IT-Technologien mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse" und Bedienung mit Hilfe künstlicher Intelligenz nur mit Erlaubnis der Regierung ins Ausland verkauft werden. Den verschäften Regeln zufolge müssten Algorithmen und Software der Tiktok-Mutter Bytedance zu einem neuen Besitzer übergehen, damit das internationale Geschäft weiter funktioniert.
Die Nachrichtenplattform CNBC berichtet, Bytedance habe die geänderte Exportbestimmung zur Kenntnis genommen und wolle sich strikt an die Gesetze halten.
Droht Tiktok das Aus in den USA?
US-Präsident Donald Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil über Tiktok chinesische Behörden Zugriff auf Daten von Amerikanern bekommen könnten. Er untersagte Anfang August unter Verweis darauf US-amerikanischen Firmen und Bürgern Geschäfte mit Tiktok - das Verbot soll Mitte September greifen. Ohne einen Verkauf droht Tiktok damit das Aus in den USA. Tiktok und Bytedance weisen den Vorwurf zurück und zogen in den USA vor Gericht.
Laut der New York Times ist es derzeit aber umstritten, ob Chinas neue Export-Regeln einen möglichen Tiktok-Deal platzen lassen. So wolle laut Experten China lediglich ein Mitspracherecht über den Tiktok-Verkauf gewinnen. Der Übernahmepreis oder die Bedingungen könnten so neu angelegt werden.
Bytedance selbst bereitet sich jetzt schon für einen Verbot in den USA vor: Die US-Niederlassung von Tiktok hat ein Einstellungsstopp verhängt und Mitarbeiter angewiesen, Zeitkontingente im Falle einer Schließung einzuplanen.