Presseschau:
Champions League: Das Mediengewitter nach dem Bayern-Sturm
"Die Bayern prügelten Barça im Camp Nou vom Feld" - meint Spaniens Presse, und leidet darunter, dass FCB und BVB das erste deutsche Champions-League-Finale bestreiten.
Viel "Emoción" prägt Spaniens Medien nach zwei Champions-League-Spieltagen, die Madrid zwar noch einen 2:0-Sieg gegen die Borussen und dem FC Bayern den stattlichen 3:0-Triumph gegen Barcelona eingebracht haben. Das erste deutsch-deutsche Champions-League-Finale mit FCB vs. BVB konnte nicht verhindert werden – und auf der iberischen Halbinsel werden Wunden geleckt, Fragen gestellt, Vorwürfe verbreitet. Schon stellt sich die Frage, wer denn eigentlich aus Spaniens Top-Liga ins neue "Pep-Lager" nach München wechselt, wenn dort in wenigen Wochen ein ehemals spanischer Trainer das Ruder übernimmt.
Die spanische Presse wirkt ziemlich depressiv:
"Marca" titelt: "Die von einem Zyklon Zerstörten". Bayern demütige Barça. Die schlimmste europäischen Niederlage in der Vereinsgeschichte habe dazu gedient, eine Debatte über den Verein zu eröffnen? Laut "Marca" forderte Piqué, der in der 72. Minute durch Eigentor den Bayern ein 2:0 bescherte, einen Kurswechsel: 'Wir sind nicht die besten.'"
Vor Ort in Barcelona schreibt "LaVanguardia": "Barça rettet nicht einmal sein Stolz". Und: Die Bayern prügelten Barça im Camp Nou vom Feld ...
Die größte überregionale Zeitung "El País" ist niedergeschlagen. Die Schlagzeile dort: "Adios Europa! Der Champion kommt aus Deutschland!"
Sport.es meint: "Gedemütigt und aus Europa gekickt".
Die internationale Presse nimmt rege Anteil – an beiden Seiten:
"L'Equipe" (Frankreich) meint: Bayern zerdrückt Barcelona noch einmal und beherrscht das Rückspiel, um sich am 25. Mai mit Dortmund im Finale zu treffen. Bayern München siegte auf einer Wiese, wo viele gefallen sind. "France Football" schreibt: "Bayern peinigt Barcelona."
"Le Monde" beschreibt "Bayern zerkleinert Barcelona. Das kurzfristige Aus von Lionel Messi machte jede Hoffnung nach dem furchtbaren 4:0 in München illusorisch."
Newser.com (USA) berichtet über das deutsche Finale in Wembley, die Bayern hätten Barca weggefegt: "Bayern Munich sweeps Barcelona 7-0, faces Dortmund in 1st all-German Champions League final".
Guardian.co.uk schwärmt von einem "Deutschen Fußballmärchen“: "German fairytale in the Champions League: not the same old spiel".
"The Sun" sieht sich einem "Überfallkommando“ gegenüber, wenn es am 25. Mai in Wembley heißt Dortmund – Bayern: "The Germans are coming".
CNN titelt, dass der FCB die beste Mannschaft der spanischen Liga aus den Fußball-Annalen streicht: "Bayern Munich blanks Barcelona".
Der österreichische "Kurier" formuliert: "Bayern fegen erneut über Barcelona hinweg".
Jubel freilich bei den deutschen Medien – und vor allem beim ZDF, das mit 15,91 Millionen Zuschauer und 46,2 Prozent Marktanteil den souveränen Einzug des FC Bayern München ins erste deutsche Finale der Champions League im Free-TV begleitet hat. Wer die Tore nochmals sehen will – hier geht es zum Zusammenschnitt des Zweiten.
"Sport Bild" jubelt: "Football's coming hoam!"
"Bild" meint siegesgewiss: "Bayern zerstört die Giganten".
SZ.de meint über die Bayern: "Gierig auf den ganz großen Triumph".
Zeit Online hält schlicht fest: "Der FC Bayern ist das bessere Barcelona".
Focus Online feiert die "Dominatoren der Champions League" und titelt: "Barcelona 3:0 blamiert: Bayern machen deutsches Finale klar".
Übrigens: Ein Rekord steht schon. "Das Halbfinal-Rückspiel war das bisher meistgesehene Halbfinale seit Beginn der Champions-League-Übertragung und gleichzeitig die besteingeschaltete Sendung im aufgelaufenen Jahr 2013", meint das ZDF zur TV-Performance des Bayern-Sturms.
ps/sh