Adspend Forecast:
Carat prognostiziert Boom für Mobile und Video Advertising
Laut einer Prognose von Carat werden die weltweiten Werbeeinnahmen in diesem Jahr um 4,6 Prozent auf 540 Milliarden US-Dollar steigen. Besonders digitale Medien treiben dieses Wachstum voran.
Optimistisch ist die Prognose von Carat für die Entwicklung des weltweiten und deutschen Werbemarktes. Das Medianetzwerk veröffentlichte am Dienstag seine erste Prognose für die weltweiten Werbeausgaben im Jahr 2016 und legt Prognosen für 2015 sowie die Zahlen für 2014 vor. Demnach werden die weltweiten Werbeeinnahmen in diesem Jahr um 4,6 Prozent auf 540 Milliarden US-Dollar steigen. Für 2016 prognostiziert Carat ein Wachstum von 5 Prozent. Für den regelmäßig erscheinenden "Adspend Forecast" erheben und analysieren die Mediaexperten Daten aus 59 Märkten in Nord- und Südamerika, Asien-Pazifik und EMEA.
Westeuropa und Deutschland
In Westeuropa und Deutschland wächst der Werbemarkt zwar, jedoch geringer als der weltweite Werbemarkt. In Westeuropa werden die Werbeausgaben laut Carat um rund 2,8 Prozent in 2015 und 2016 steigen. Vor allem die starke Entwicklung des Werbemarktes in Großbritannien (+ 6,4 Prozent in 2015) und Spanien (+ 6,8 Prozent) trägt zum Wachstum bei. Für Deutschland, einen der größten Werbemärkte in Europa, erwartet Carat ein Plus von 1,6 Prozent in diesem Jahr bzw. 1,8 Prozent in 2016. Dazu Christopher Samsinger, CEO von Carat Deutschland: „Der deutsche Werbemarkt wird sich in den kommenden beiden Jahren analog zum Bruttoinlandsprodukt und zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bewegen."
Digitale Medien
Auch Carat sieht in den digitalen Medien die stärksten Wachstumstreiber - und zwar sowohl weltweit als auch national. Sie werden ihren Anteil am Werbemarkt bis 2016 global auf 25,9 Prozent ausbauen, so Carat, und den Abstand zum umsatzstärksten Werbemedium, dem Fernsehen mit 42,7 Prozent Marktanteil, weiter verringern. In Deutschland sollen die digitalen Medien 2015 bereits 28,8 Prozent des nationalen Werbemarktes ausmachen. Der größte Anteil daran (65 Prozent) entfällt auf Suchmaschinenwerbung. Stark wachsen werden laut Carat 2015 national wie international Mobile Advertising (global + 50 Prozent/Deutschland + 54 Prozent) und Online Videowerbung (global + 21 Prozent/Deutschland + 29 Prozent).
Samsinger: "Mobile und Video Advertising entwickeln sich derzeit auch hierzulande wesentlich dynamischer als der Online-Displaymarkt und die Suchmaschinenwerbung – auch wenn letztere noch das Gros des Umsatzes stellt. Wir erwarten, dass sich die Ausgaben für Mobile Advertising in Deutschland bis 2016 mehr als verdoppeln werden (+ 128 Prozent im Vergleich zu 2014). Videowerbung wird um 63 Prozent wachsen.“ Derzeit, so Samsinger, werde etwa jedes fünfte Online Video schon mobil, vor allem auf Smartphones, angeschaut. Etwa drei Viertel der globalen Werbeausgaben im mobilen Bereich gingen bereits an Google und Facebook.
Düster bleiben die Prognosen für Print: Zeitungen und Zeitschriften werden laut Carat weltweit Umsätze und Marktanteile verlieren. So wird 2015 global die Außenwerbung (7,1 Prozent Marktanteil) voraussichtlich erstmals die Zeitschriften (6,9 Prozent) überflügeln.