Nichtsdestotrotz: Für die Branche ist der Award ein Fest, ein großer Erfolg. „Es geht um Involvement, integrierte Kommunikation und Relevanz“, sagt von Rudloff. Das macht gute PR aus, die gerade in Zeiten der Krise zeige, wohin die Reise in der Kommunikationsbranche gehe. Natürlich sei es der aktuellen wirtschaftlichen Situation geschuldet, dass die Agenturen in den klassischen Disziplinen den Juroren immer weniger Arbeiten zur Bewertung vorlegten. „Aber mit einem Plakat, einer Anzeige können Sie Ihre Zielgruppe heute nur noch bedingt erreichen“, sagt die PR-Dame aus Berlin. Die Relevanzdebatte hat Cannes erreicht.

Vorbildlich für diese neuen Paradigmen ist der Grand Prix, der nach Australien an die Agentur Cumminsnitro geht. Die hatte, um das Great Barrier Reef bekannter zu machen, mittels Stellenanzeigen einen Inselhüter gesucht. Das Medienecho war weltweit enorm. Tausende haben sich digital um die Stelle beworben, Fangemeinden bildeten sich, Aktionen und Events haben die Stellensuche begleitet. „Die Idee war einfach, off- und online, sehr zeitgemäß, einfach großartig“, sagt Jury-Präsident Bell.

17 PR-Löwen hat die Jury vergeben, sie gehen in die USA, nach England, Japan und Portugal und nach Australien. Die meisten von ihnen arbeiten vor allem mit digitalen Mitteln, sie schaffen Communities, agieren integriert. So die Trends. Die Auszeichnungen wurden am Montagabend im Palais des Festivals vergeben.

Die Ergebnisse der Direct und Promo Lions lesen Sie unter www.wuv.de/cannes2009.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.