
Adriana Lima:
Calzedonia polarisiert mit Bikini-Werbung
Ein Calzedonia-Riesenplakat mit Adriana Lima im Bikini sorgt in München für Diskussionen - und führt zu einer Beschwerde beim Werberat.

Foto: Ströer
Seit einigen Tagen hat sich Calzedonia einen sehr prominenten Werbeplatz in München gesichert: am zentralen Marienplatz. Doch der Bademodenhersteller sorgt nicht unbedingt für Begeisterung. "114 Quadratmeter Ärgernis", schreibt die "Süddeutsche Zeitung" über das Riesenplakat, das eine Baustelle verdecken soll. Darauf zu sehen ist das brasilianische Topmodel Adriana Lima, in einem sehr knappen Bikini.
Laut "SZ" sind bei Gabriele Nuß von der städtischen Gleichstellungsstelle bereits Beschwerden über die Werbung eingegangen. Sie will sich an den Werberat wenden - und das italienische Unternehmen anschreiben. Auf Facebook kommentiert die Gleichstellungsstelle: "Ein Ergebnis unserer Bürger_innenbefragung im Jahr 2015 ergab, dass 72,3 Prozent der Frauen und 36,9 Prozent der Männer verärgert oder wütend sind über die Art sexualisierter und frauenfeindlicher Darstellung in den Medien."
Die Marke Calzedonia verfolgt seit Jahren in ihrer italienischen Heimat ein simples Rezept: Ein bekannter Fotograf lichtet ein leicht bekleidetes Testimonial ab - und alle sehen die Werbung oder reden darüber. Die brasilianische Schönheit ziert wohl aber sowieso nicht mehr lange diesen Platz. Dieses spezielle Plakat hängt laut dem Vermarkter Blow Up Media nur bis Mitte Juni an dieser Stelle. Aber es gibt unter anderem noch einen Youtube-Spot mit Lima.