Der SPD-Mann rät zu mehr Souveränität. "Wir wissen auch, dass wir mit der Soedermachts-Aktion keine Wahl gewinnen", sagt er. "Wir haben einfach einen gravierenden handwerklichen Fehler der CSU genutzt, um unsere Positionen bekannt zu machen. Und wir haben gezeigt, dass die SPD noch da ist und kämpft."

CSU will wieder "auf positive Inhalte" setzen

Die Gemüter beruhigt haben sich offenbar inzwischen auch in der CSU-Wahlkampf-Zentrale. Nach einem Tag stellte man dort den Twitter- und Domain-Kleinkrieg wieder ein. Die Anti-SPD-Domains sind wieder abgeschaltet.

Ein Parteisprecher erklärt, nun "auf positive Inhalte und Fakten statt auf negative campaigning" setzen zu wollen. Die Domains habe man sich "vorsorglich gesichert", sie würden aber "aktuell aber nicht bespielt." Das Internet-Scharmützel mit der SPD verbucht man als Erfolg. "Dank der gescheiterten SPD-Kampagne ist der Hashtag #soedermachts in aller Munde. Mit dem Hashtag #soedermachts haben wir unsere konkreten politischen Maßnahmen für Bayern bekannt gemacht und hohe Reichweiten erzielt."

Agentur-Unterstützung hatte die Regierungspartei in Bayern bei der Aktion offenbar übrigens nicht. Die Agenturen Saint Elmo’s München und Serviceplan, die in der Vergangenheit bereits die Christsozialen in Wahlkämpfen unterstützt hatten, sind dieses Jahr nicht im Boot. Die bayerische SPD lässt sich in diesem Jahr von der Berliner Agentur Elephantlogic beraten, einer Firma des ehemaligen SPD-Bundesgeschäftsführers Kajo Wasserhövel.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.