Forum Corporate Publishing:
CP-Branche lässt Verbands-Austritt der Medienfabrik kalt
Nach dem angekündigten Austritt des Branchenriesen Medienfabrik Gütersloh aus dem Verband Forum Corporate Publishing gibt sich nicht nur FCP-Chef Andreas Siefke gelassen.
Nach dem Austritt der zu Arvato gehörenden Medienfabrik Gütersloh aus dem Verband Forum Corporate Publishing (FCP) geben sich Branche und FCP-Chef Andreas Siefke gelassen. "Ja, der Austritt der Medienfabrik ist schade und die Gründe dafür erschließen sich uns nicht wirklich. Eine von anderen Fachmedien prognostizierte Austrittswelle rollt mitnichten auf uns zu. Es gab keinerlei Reaktionen anderer Mitglieder." In diesem Jahr habe der Verband bereits fünf neue Mitglieder gewinnen können, darunter die Motor Presse Stuttgart und zwei Schweizer Agenturen. Stefan Postler, Geschäftsführer des Branchenriesen Medienfabrik, hatte in Fachtiteln seinen Austritt damit begründet, dass sich dfs Unternehmen nicht mehr von dem Verband vertreten fühle und dem FCP vorgeworfen, die Interessen der großen Mitglieder nicht ausreichend zu vertreten.
Andere Mitglieder teilen Postlers Meinung offenbar nicht. Christian Fill, C3-Chef und FCP-Vorstand, kann beim Verband keine Fehler erkennen. "Dass Mitglieder austreten, hat wie in jedem Verein mit dem eigenen Engagement zu tun." Thomas Garms, Geschäftsführer von Corporate Media Axel Springer Schweiz, ist mit der Arbeit des Verbandes "grundsätzlich zufrieden". Es gebe immer wieder gute Initiativen, um die Leistungen der Mitgliedsunternehmen wirkungsvoll herauszustreichen, so Garms. Reformstau sehe er nicht. Auf die Frage, ob Berthold Dörrich mit der Verbandsarbeit zufrieden sei, antwortet der Geschäftsführer von Köckritzdörrich (KD) nur indirekt. "Im Zuge der gestiegenen Bedeutung von ‚Content‘ für die Unternehmenskommunikation ist auch das Thema ‚Corporate Publishing‘ stärker in den Fokus der Kommunikationsbranche gerückt. Und damit auch die Notwendigkeit, uns selbst – und damit auch die Rolle des FCP – ein Stück weit neu zu definieren und seine Mitglieder im Wettbewerb zu positionieren." Da immer mehr klassische Agenturen in das klassische CP-Feld drängen würden, gleichzeitig aber auch immer mehr journalistische "Einzelkämpfer" auf der Preisschiene antreten, sei es "wichtig, einen Verband zu haben, an dieser Stelle Vorkämpfer ist", so Dörrich, der den FCP weiter in diesem Bemühen unterstützen wolle.
Fill bestätigt das neue Konkurrenzfeld: "Wir im FCP verzeichnen Beitritte und spürbares Interesse zum Beispiel auch von Bewegtbildagenturen oder von Digital- oder Werbeagenturen, die sich mit Journalisten eigene Content-Marketing-Abteilungen aufbauen und hier gezielt den Informationsaustausch suchen."
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