Restrukturierung:
C&A stellt Marketing europaweit neu auf
Statt auf Zentralisierung setzt der Textilhändler auf Dezentralisierung und Autonomie der Länder. Marketerin Aida Rizvo geht, Ralf Rothberger kommt.
Kaum gab es den Knall in der Chefetage von C&A, CEO Alain Caparros zieht sich zurück, Edward Brenninkmeijer übernimmt, wie W&V exklusiv berichtete, folgt die nächste Schlagzeile: Das Marketing sortiert sich neu, Deutschland erhält mit Ralf Rothberger einen neuen Marketingchef.
Was passiert da bei dem Textilriesen? In 18 europäischen Ländern ist C&A aktiv. Zuletzt lag die Marketingverantwortung für ganz Europa in den Händen von Aida Rizvo, die erst im Oktober die Aufgabe von Manfred Mandel übernommen hatte. Jetzt verlässt Rizvo schon wieder das Unternehmen, wie W&V schon vorab berichtete und C&A nun offiziell bestätigt.
Autonomie auch in Deutschland
Einen direkten Nachfolger gibt es diesmal aber nicht. Stattdessen erhalten die jeweiligen europäischen Märkte wieder Eigenverantwortung im Bereich Marketing. Von "Autonomie" spricht das Unternehmen. "Unsere Teams vor Ort haben die Expertise und Marktnähe, die notwendig ist, auf den hartumkämpften Bekleidungsmärkten mit der notwendigen Flexibilität, Schnelligkeit und lokalen Relevanz reagieren zu können", sagt Alain Caparros, der scheidende CEO von C&A Europe.
Diese Autonomie gilt entsprechend auch für Deutschland. Hier macht Ralf Rothberger Karriere. Bisher stand "Director Regional Merchandise Planning Deutschland" auf seiner Visitenkarte, in Zukunft darf er sich Leiter der Abteilung Marketing Germany nennen. Dort wird er an Jean-Marie Malbranke, Director of Country C&A Deutschland, berichten.
Was die Neuausrichtung für Agenturen bedeutet, kann man bisher nur erahnen. Möglicherweise werden in einzelnen Ländern die Etats neu ausgeschrieben. Doch das gehört noch in die Schublade der Spekulation.