
Burda: Markus Schönmann folgt auf Ute Poprawe
Markus Schönmann folgt interimsweise Ute Poprawe bei der Burda Creative Group nach.
Wenige Tage nach dem Abschied von Ute Poprawe als Chefin der Burda Creative Group steht zumindest die vorübergehende Nachfolge fest: Als Interims-Manager kommt der ehemalige Condé-Nast-Geschäftsführer Markus Schönmann. Das bestätigt der in München ansässige Hubert Burda Verlag. Bis zum Sommer soll Schönmann den Posten innehaben, der freigeworden ist, nachdem Poprawe noch in der Propezeit nach nur fünf Monaten gegangen ist. Sie habe ihre "PS nicht auf die Straße" bringen können, hat sie sich im W&V-Schwestertitel "Kontakter" Anfang der Woche zitieren lassen. Im gegenseitigen Einvernehmen hätten sich sie und Verlagsvorstand Philipp Welte dann getrennt.
Markus Schönmann soll allerdings nicht langfristig bei Burda bleiben. Nach seinem Abgang bei Condé Nast - wo er zuletzt die Deutschland-Geschäfte verantwortet hat - ist er beim Münchner Medienunternehmen Wunder Media als Gesellschafter eingestiegen. Das Unternehmen bietet als verlagsunabhängige Agentur crossmediale redaktionelle Inhalte an. Außerdem doziert Schönmann als Lehrbeauftragter an der LMU und arbeitet als selbstständiger Berater.
Neben Schönmann wird vor allem die Kreativchefin der Burda Creative Group, Kerrin Nausch, eine leitende Rolle übernehmen. An einer langfristigen Nachfolgeregelung für Poprawe arbeitet Burda gerade. Offenbar soll die Stelle nicht intern nachbesetzt werden.
Der Aufbau und die Manövrierung des neuen Konstrukts, die Burda Creative Group, die durch die Verschmelzung der Burda Yukom, Burda Media Solutions und "Creative Marketing" des Burda-Vermarkters BCN entstanden ist, erweist sich als offenbar weit schwieriger, als von Vorstand Philipp Welte erwartet. Ziel war es, innerhalb des Konzerns eine "schlagkräftige Kreativeinheit" (Burda) zu installieren, die "den dynamisch wachsenden Bedarf der Kunden an individualisierten, medienübergreifenden Kommunikationslösungen gerecht zu werden", hieß es anlässlich Poprawes Zugang. Viel ist von der Umsetzung dieses Ziels zum jetztigen Zeitpunkt allerdings nicht zu sehen.
Intern wird die Ankunft von Schönmann positiv bewertet – als ehemaliger Verlagsmanager kennt er das Verlagsgeschäft von der Pike auf. Als Gesellschafter bei Wunder Media ist ihm auch die Seite der Dienstleister nicht fremd. Das ist nicht unwichtig, da BCG ähnlich wie eine Agentur auftritt. Problematisch für BCG ist, dass die Inhouse-Kreativen mit ihren crossmedialen Konzepten in Konkurenz zu den Agenturen tritt. Weiteres Problem: Das neue Konstrukt aus Burda Yukom, Burda Media Solutions und der kreativen Einheit des Burda-Vermarkters BCN gilt als schwer manövrierbar, da die drei Einheiten wenige Überschneidungen haben.