Burda übernimmt Sevenload
Die Video-Plattform Sevenload gehört ab sofort mehrheitlich zum Burda-Konzern. Firmengründer Axel Schmiegelow zieht sich in den Aufsichtsrat zurück, neuer Sevenload-CEO wird Andreas Heyden.
Die Video-Plattform Sevenload gehört ab sofort mehrheitlich zum Burda-Konzern. Die zur Holding Burda Digital gehörende DLD Ventures hat die Anteile der Telekom-Beteiligungsfirma T-Ventures übernommen. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Ein Rest an Anteilen verbleibt bei Altgesellschaftern wie dem Noch-Geschäftsführer Axel Schmiegelow.
Der Firmengründer wird jedoch in den Aufsichtsrat wechseln. Seine Aufgaben übernimmt sein Co-Geschäftsführer Andreas Heyden, der 2007 vom RTL-Konkurrenten Clipfish kam. Der Burda-Konzern sieht in Premium-Video-Diensten inzwischen ein großes Zukunftsthema. Nach Auskunft des Konzerns erscheint es dem Management von DLD Ventures um Marcel Reichart attraktiver, die Wachstumschancen nun selbst wahrzunehmen. Zumal es bei Sevenload nicht nur um Videos, sondern über die Set-Top-Boxen, die mit Inhalten beliefert werden, auch um IPTV geht.
Faktisch soll mit Sevenload eine langfristige Konkurrenz zum IPTV-Angebot Entertain der Telekom entstehen. Als Mehrheitseigner muss sich Burda nun nicht mehr mit der Telekom wegen jeder Investitionsentscheidung auseinandersetzen. Künftig kann sich also Sevenload als vollwertige Schwester des Frauen-Netzwerks Glam betrachten, die andere große Beteiligung, die Reichart über die DLD Ventures verantwortet. Sevenload ist damit nun eine von knapp 50 Firmen im Reich von Burda Digital, die in Summe 670 Millionen Euro Umsatz erzielen.
Einen Schwenk in Richtung digitale Video-Vermarktung ist bei dem dezentral organisierten Burda-Konzern jedoch nicht zu erwarten. Die Vermarktung wird bis auf Weiteres inhouse sowie über Ströer Interactive und Smartclip laufen. Derzeit zählt Sevenload 1,45 Millionen Unique User. Im AGOF-Ranking rangiert die Site damit hinter Clipfish (2,4 Millionen) und MyVideo (8,6 Millionen). Allerdings wird der Traffic, den Sevenload über viele große Partner wie Universal Music, T-Online und Web.de erzielt, nicht in die AGOF-Zahlen eingerechnet.