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Social-Media-Fauxpas:
Bundeswehr entfernt Instagram-Post mit Wehrmachtsuniform
Die Bundeswehr räumt einen Social-Media-Fauxpas ein: In einer Insta-Story tauchte eine Wehrmachtsuniform auf. Jetzt erklärt das Team den Fehler.
Die Bundeswehr hat sich am Mittwoch für das Foto einer Wehrmachtsuniform auf ihrem offiziellen Instagram-Account entschuldigt. An der Uniform sind unter anderem zwei Eiserne Kreuze mit Hakenkreuzen angebracht, wie auf dem Foto zu sehen ist, das laut Verteidigungsministerium am Dienstag in einer Instagram-Story aufgetaucht war. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet und das inzwischen gelöschte Foto als Screenshot gezeigt. Dazu schrieb die Bundeswehr demnach: "Auch Mode ist ein Aspekt. Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der Haute Couture." Zudem blinkt der Schriftzug "retro" auf dem Bild.
Bundeswehr und Verteidigungsministerium entschuldigten sich und erklärten, es habe sich um ein Versehen gehandelt. "Uns ist gestern ein inakzeptabler Fehler unterlaufen", twitterte die Bundeswehr auf ihrem Account am Mittwoch. Das Bild sei umgehend vom Account genommen worden, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Man entschuldige "sich jetzt in aller Form" dafür. Bei der Anfertigung der Instagram-Story über das Militärhistorische Museum in Dresden sei etwas "durcheinandergeraten". Die Beschriftung sei für ein anderes Bild bestimmt gewesen, sagte die Sprecherin.
Das Foto der Wehrmachtsuniform sei dann in der Story zum jahrhundertelangen Einfluss von Uniformen auf die Mode fälschlicherweise veröffentlicht worden, schrieb die Bundeswehr auf Twitter. Sie betonte: "Extremismus jeder Art ist bei der Bundeswehr ein absolutes No-Go".
Auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Veröffentlichung des Fotos verurteilt. "Dieser Post ist nicht akzeptabel", sagte die CDU-Vorsitzende im Bundestag. "Er ist deswegen auch vollkommen zu Recht zurückgezogen worden. Die entscheidende und entsprechende Stelle hat um Entschuldigung für diesen Post gebeten. Und dieser Entschuldigung schließe ich mich ausdrücklich auch an."
Der Post passe nicht dazu, dass die Wehrmacht grundsätzlich als Institution in keiner Weise für die Bundeswehr "sinn- und traditionsstiftend" sei, sagte Kramp-Karrenbauer. Sie verwies auf den Traditionserlass der Bundeswehr, in dem dies festgelegt sei. "Es sind persönliche Fehler, die dort passiert sind", betonte die Ministerin. "Bisher gibt es keinen Anhaltspunkt für irgendein politisches Motiv." Kramp-Karrenbauer sagte im Bundestag, dieser Post sei "geeignet dazu, das Ansehen der Bundeswehr heute in unserer Gesellschaft und in der Öffentlichkeit zu schädigen". Deshalb sei es richtig, "wenn das sehr kritisch mit der entsprechenden Stelle besprochen wird".
"Es handelt sich nach unserem jetzigen Stand um einen extrem ärgerlichen Fall von Gedankenlosigkeit", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Christian Thiels, in Berlin. "So etwas darf einfach nicht passieren."
Die Uniform war nach seinen Angaben im Film "Operation Walküre" mit Tom Cruise verwendet worden. Sie gehöre nicht zu der Mode-Ausstellung und habe folglich in der Instagram-Story nichts verloren gehabt. Nach Darstellung eines Museumssprechers ist die Uniform kein Original, sondern eine Nachbildung für den Hollywood-Streifen.
Laut Ministeriumssprecher Thiels wurden mit den Verantwortlichen "intensive Gespräche geführt". "Die Handelnden haben sich als sehr schuldbewusst erwiesen, haben um Entschuldigung auch bei uns gebeten." Die Bundeswehr werde jetzt ihre "Mechanismus zur Qualitätssicherung" überprüfen und anpassen. Sie werde auch intensive Schulungen zur historischen Sensibilisierung vornehmen. Sollten weitere Konsequenzen angezeigt sein, würden diese auch gezogen.
Erst vor gut einer Woche hatte die Bundeswehr einen Leitfaden für das Verhalten ihrer Mitarbeiter in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Darin forderte sie unter anderem dazu auf, "das Bild des Arbeitgebers Bundeswehr weiter zu verbessern und dessen Einbindung in die Gesellschaft zu fördern". Gepostet werden sollten "für die Öffentlichkeit geeignete und ansprechende Inhalte".
Auf Instagram stellt sich der Social-Media-Verantwortliche Dirk von Holleben den Fragen der Nutzer. (dpa)