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Bundesliga: Borussia Dortmund bleibt Image-Meister
Der FC Bayern München dominiert sportlich die Bundesliga. Bei der Markenstärke jedoch bleiben die Dortmunder Spitzenreiter, wie das aktuelle Ranking von Mafo.de zeigt.
Der FC Bayern München ist der Konkurrenz enteilt und auf Jahre hinaus unschlagbar? Weit gefehlt. Nicht, wenn es um die Markenstärke geht, wie eine Online-Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts Mafo.de nahe legt. Im Ranking der 18 Bundesligisten liegt der Rekordmeister deutlich hinter Borussia Dortmund nur auf dem zweiten Platz. Während sich in der unteren Tabellenhälfte zahlreiche Traditionsklubs wiederfinden, bildet Aufsteiger FC Ingolstadt das Schlusslicht.
Mehr als 1.000 Deutsche wurden wenige Tage vor dem Start in die Saison 2015/16 von den Marktforschern zur Markenstärke der aktuellen Bundesligaklubs befragt. Dabei wurden unter anderem Faktoren wie Bekanntheit, Einzigartigkeit, Image und Tradition bewertet und am Ende ein Gesamtscore ermittelt.
Dabei geht Borussia Dortmund als klarer Sieger hervor. Die Schwarz-Gelben konnten sich im Vergleich zum "Brandfeel"-Ranking im Januar dieses Jahres nicht nur sportlich sondern auch in puncto Markenstärke (Mafoscore 6,4) verbessern und somit den Abstand auf den FC Bayern (6,0) sogar wieder vergrößern. Der BVB wirkt auf die meisten Deutschen sympathischer (BVB 6,2; FCB 4,4), natürlicher (5,9 zu 4,2) und ehrlicher (5,8 zu 4,1). Aber auch im direkten Vergleich mit den anderen Ligakonkurrenten spielen die Borussen mit ihren hohen Imagewerten in einer eigenen Liga.
Die Stärken der Zweitplatzierten Münchener liegen indes freilich woanders. Die Marke FC Bayern erzielt von allen Bundesligisten die höchsten Werte bei Tradition (7,6) und Dynamik (6,7). Darüber hinaus steht der Verein in sehr hohem Maße für Qualität und wird von den meisten wenig überraschend als Marktführer wahrgenommen. Ob es an dem Abgang des allseits beliebten Nationalmannschaftskapitäns Bastian Schweinsteiger oder an den jüngsten Querelen rund um den Trainer Pep Guardiola festzumachen ist, liegt im Reich der Spekulationen. Fakt ist aber, dass der amtierende Meister im Vergleich zur Studie von vor einem halben Jahr an Image eingebüßt hat und ihnen die Dortmunder vorerst davongezogen sind.
Doch nun lauert auch noch von hinten die Gefahr. Denn Borussia Mönchengladbach liegt mit einem Gesamtscore von 5,9 nur noch 0,1 Punkte hinter dem FCB. Der Verein konnte seinen Aufwärtstrend der vergangenen Jahre weiter fortsetzen und besticht in erster Linie mit ihrer Tradition (7,0) und den – zusammen mit dem FC Augsburg – zweitbesten Imagewerten aller Teilnehmer.
Ein Verein, der in der jüngsten Vergangenheit groben Raubbau an seinem Ruf betrieben hat ist der Hamburger SV. Die nicht enden zu wollende Flut an Negativ-Schlagzeilen strafen die Befragten mit den schlechtesten Imagewerten (4,7) aller 18 Bundesligisten ab – nur Hertha BSC kommt auf einen ebenso schlechten Score. Immerhin reicht es vor allem durch die sehr hohe Bekanntheit und die zweitbesten Werte bei Tradition (nur der FC Bayern ist in dieser Kategorie besser) am Ende noch für Platz 11 des Rankings.
Die sehr positive sportliche Entwicklung des Vizemeisters VfL Wolfsburg spiegelt sich auch im Ranking wider. Vor gerade einmal 18 Monaten landete der Klub auf dem letzten Rang und findet sich nun schon (zusammen mit dem FC Schalke 04) auf Platz vier wieder. Sicherlich lassen sich einige Werte (z.B. Tradition) nicht kurzfristig entscheidend verbessern, doch die Niedersachsen wirken mittlerweile sehr dynamisch, modern und stehen für Qualität. Die Teilnahme an der Europa League und der Gewinn des DFB-Pokals in der vergangenen Saison haben darüber hinaus für eine deutlich höhere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gesorgt.
Zwei weitere Werksvereine, die bis dorthin noch einen sehr langen Weg vor sich haben sind die TSG Hoffenheim (SAP) – auf Platz 15 - und der FC Ingolstadt (Audi). Der Aufsteiger kann sich zwar über solide Imagewerte freuen, wird aber mit einer Bekanntheit von nur 57 Prozent von allen Bundesligisten in der Öffentlichkeit am wenigsten wahrgenommen und landet folgerichtig auf dem letzten Platz.
Auffällig ist vor allem das insgesamt sehr schwache Abschneiden der sogenannten Traditionsklubs. Mit dem Hamburger SV, VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC und Hannover 96 rangieren am Ende gleich fünf Klubs auf den letzten acht Plätzen des Rankings.