
Britische "Reader's Digest" ist pleite
Die Zeitschrift "Reader's Digest" in Großbritannien hat Insolvenz angemeldet. Die US-Mutter will den britischen Ableger nicht länger unterstützen.
Nun hat auch die britische Ausgabe der Zeitschrift "Reader's Digest" Insolvenz angemeldet. Vergangenen August machte die US-Muttergesellschaft Reader's Digest Association (RDA) mit einem Konkursantrag Schlagzeilen. RDA teilt mit, den UK-Ableger nicht länger zu unterstützen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Grund sei ein Streit mit den britischen Behörden über den Pensionsfonds.
Die US-Mutter, die ihren Sitz in Pleasantville (Bundesstaat New York) hat, erklärte, die eigene Insolvenz nun so schnell wie möglich hinter sich lassen zu wollen. Ein entsprechender Restrukturierungsplan stehe. Im Jahr 2007 hatte die US-Investorengruppe Ripplewood Holdings LLC das Verlagshaus für 2,4 Milliarden US-Dollar gekauft.
Die Pleite in Großbritannien betreffe keine anderen internationalen Ausgaben. Die britische Ausgabe von "Reader's Digest" kam 1938 erstmals heraus, hat eine Auflage von rund 550.000 Stück und beschäftigt rund 120 Mitarbeiter. Das Haus soll unter einem Pensionsdefizit von 125 Millionen Pfund (143 Millionen Euro) leiden. Das Problem sei "spezifisch" für Großbritannien und betreffe keine weiteren Tochtergesellschaften.
Die deutsche "Reader's Digest"-Version gibt der Verlag Das Beste in Stuttgart heraus. Mit mehr als 200 Mitarbeitern ist Deutschland eine der größten Tochtergesellschaften des Medien- und Marketingunternehmens. "Reader's Digest" ist nach Unternehmensangaben die auflagenstärkste verkaufte Monatszeitschrift der Welt. Sie erscheint demnach in 21 Sprachen und mit 50 Ausgaben.