Breite Front gegen "Tagesschau"-App
Auf harsche Kritik stößt der Plan der ARD, eine kostenlose "Tagesschau"-App auf den Markt zu bringen. Privatsender, Verleger, Politiker und auch der Steuerzahlerbund schlagen Alarm
Die Kritik an einer kostenlosen "Tagesschau"-App für Smartphones wächst. Auch der Bund der Steuerzahler kritisiert scharf entsprechende Pläne der ARD. "Zunächst müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten ihrem Auftrag gerecht werden. Dafür, und nur dafür, bekommen sie auch die Gebühren - und zwar in der Höhe, die heute festgelegt ist", sagte der Bundesgeschäftsführer des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, der Tageszeitung "B.Z.". Alles, war darüber hinausgehe und die Gebühren in die Höhe treibe könnte, sei strikt abzulehnen.
Alarm schlug bereits der Axel Springer Verlag, der erst kürzlich eigene kostenpflichtige Apps auf den Markt brachte. Vorstandschef Mathias Döpfner warnte vor negativen Folgen für deutsche Verlage. "Wenn sich bezahlte Applikationen auf mobilen Geräten nicht durchsetzen, wird dies Tausende Arbeitsplätze in der Verlagsbranche kosten", sagte er.
ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke hatte vor einer Woche ein kostenloses "Tagesschau"-App für das iPhone angekündigt, das im ersten Quartal 2010 erhältlich sein soll.