
Erstmals acht Länder:
Bohlen, RTL und DSDS casten auch Polen, Tschechen, Belgier
Die Casting-Tour für die nächste Staffel der RTL-Show "DSDS" beginnt in der nächsten Woche und führt erstmals durch acht Länder und 49 Städte.
Der nächste deutsche "Superstar" made by RTL könnte Andrzej, Zuzana oder Noor heißen. Denn erstmals fahndet die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes nach Talenten. Die Tour, die in der nächsten Woche beginnt, führt durch acht Länder und 49 Städte. Neben den gewohnten Castings in der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz sind laut einer RTL-Mitteilung vom Dienstag nun unter anderem auch Stationen geplant in Luxemburg, im belgischen Lüttich, im niederländischen Enschede, im tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) sowie im polnischen Szczecin (Stettin). Die Tour beginnt am nächsten Montag in Dortmund und Trier und endet am 20. September in Mönchengladbach.
Bewerben können sich nach RTL-Angaben "unentdeckte Sängerinnen und Sänger zwischen 16 und 30 Jahren". Das Casting dauert jeweils von 14 bis 20 Uhr. Die zwölfte Staffel der Show mit Dieter Bohlen startet Anfang nächsten Jahres. Es gilt, die Marktanteile wieder zu steigern: Die letzte Staffel ging Anfang Mai dem schwächsten Finale seit Bestehen zu Ende. Es fuhr mit 1,86 Millionen Zuschauern in der werberelevanten Zielgruppe und mit 3,80 Gesamtzuschauern in beiden einen Minusrekord ein. Damit setzt das "DSDS 2014"-Finale, aus dem Aneta Sablik als Gewinnerin hervorging, den Trend fort: Beim Finale von "DSDS 2012" schalteten insgesamt 4,71 Millionen Zuschauer ein. Den Ausgang der ersten Staffel, als Alexander Klaws zum Sieger gekürt wurde, lockte 2003 ganze 12,8 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. 2011 waren es noch 6,30 Millionen. Die Performance der in die Jahre gekommenen Castingshow im Social Web ist zwar stark, aber auch von negativen Kommentaren geprägt.
Abwarten, ob RTL mit dem Ausweiten der Castings auf insgesamt acht Länder frischen Wind in den Oldtimer der Talentwettbewerbe bringen kann. Chefjuror Bohlen hat zur vorletzten Staffel einen Grund fürs Abflauen des Booms im Segment ausgemacht: "Ich denke, wir haben ein Kandidaten-Problem. Wir müssen die richtigen Typen finden", sagte das Casting-Urgestein im Januar 2013 dem People-Magazin "Closer". Bohlen: "Wenn wir nur langweilige, gut singende Kandidaten finden - damit kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen." Vielleicht haben Polen, Tschechen oder Belgier noch mehr Potenzial.