Best for Planning B4P:
Blondinen-Hochburgen und eBook-Dichte: Verlage legen Daten zu Konsum und Mediennutzung vor
Unter dem Motto "Eine für alle" ist die Markt-Media-Studie von Springer, Bauer, Burda und G+J aufgerüstet worden - um valide Daten zu Online- und Mobile-Angeboten.
Jede Menge Daten zum Konsum und Mediennutzungsverhalten der Deutschen legt Best for Planning B4P vor, eine Großstudie, die die Verlagsdickschiffe Axel Springer, Burda, Bauer sowie Gruner + Jahr zum zweiten Mal vorlegen. Unter dem Motto "Eine für alle" ist die Markt-Media-Studie aufgerüstet worden: Im Bereich Mediennutzung sind Daten zu den Online- und Mobile-Angeboten nicht mehr nur durch Befragungen erhoben, sondern auch technisch gemessen worden. "Dadurch ergeben sich ganz neue Analyseoptionen für Mediaplaner wie die Zusammenfassung der Print-, Online-, Mobile-Angebote und Apps zu einer Gesamtreichweite einer Medienmarke“, freuen sich die Auftraggeber der umfassenden Analyse. Damit sei B4P die "erste Markt-Media-Studie, die Medienkonvergenz planbar macht“. Zum Vergleich: Die MA Online wird die mobile Mediennutzung der Deutschen erst im kommenden Jahr abbilden.
Der Aufwand für die aktualisierte Erhebung ist entsprechend groß: Mehr als 45.000 befragte Verbraucher mit 6000 digital begleiteten Verhaltensprotokollen sollen Daten zur Grundgesamtheit von 70,5 Millionen Deutschsprachigen ab 14 Jahren liefern. Rund 2400 Marken und 110 Marktbereiche gehen in B4P ein. Neu in diesem Jahr: die oben erwähnten Reichweiten digitaler Angebote mit 600 stationären und 400 mobilen Websites, zahlreichen Belegungseinheiten und 200 Apps. Alles in allem kommen über 800 Millionen erfragte Informationen mit 40 Millionen gemessenen Desktop, Mobile- oder Tablet-App-Aktionen zusammen. Selbstbewusst verkünden die vier Verlage: "Die Studie wird einmal mehr dem Anspruch gerecht, die planungsrelevanten Zielgruppen in ihrer gesamten Komplexität durch die genaue Betrachtung von Menschen, Märkten und Medien ganzheitlich abzubilden."
Hier ein Auszug der Ergebnisse aus den verschiedensten Bereichen der Konsum- und Medienrealität der Deutschen:
- Mehr Frauen als gedacht stehen auf Fußball. 5,71 Millionen (16 Prozent) huldigen dem König Fußball. Damit sind Fußballübertragungen bei dem weiblichen Geschlecht deutlich beliebter als beispielsweise Kunst-/Kultursendungen (zehn Prozent).
- Die Freude der Menschen an Zeitschriften ist ungebrochen – 77 Prozent der Befragten lesen sie nach wie vor gern. Das sind genauso viele wie im letzten Jahr. Bei den Frauen sind es sogar 83 Prozent. Kombiniert man die Nutzerzahlen von Print, Online und Mobile, dann ist "Bild" laut B4P die meistgenutzte Medienmarke, gefolgt von "Apotheken Umschau" und "Spiegel".
- eBook-Reader suchen noch nach Akzeptanz in der Bevölkerung. Von 2,8 Prozent auf gerademal 3,1 Prozent ist die Verbreitung bundesweit seit letztem Jahr gestiegen. Die Hessen fallen als digitale Bücherwürmer auf: In der Buchmesse-Stadt Frankfurt liegt die Verbreitung bei 14 Prozent.
- Für 56 Prozent der Bevölkerung ist es wichtig, dass sie sich immer und überall informieren können – ein Vorteil für mobile Medien. Besonders junge Leute dürften sich ohne mobilen Internetzugang von der Welt abgeschnitten fühlen: 66 Prozent der 14 – 29 Jährigen wollen immer und überall an Informationen kommen können.
- 15 Prozent der Bevölkerung nutzen Twitter, acht Prozent mindestens einmal pro Woche. Vor allem bei den jüngeren Menschen wird kräftig gezwitschert: Fast ein Drittel (30 Prozent ) der jüngeren Menschen (14 – 39 Jahre) ist bei Twitter. 78 Prozent der Twitterer sind sogar der Meinung, dass man dort leichter Gleichgesinnte findet als im richtigen Leben.
- Über die Hälfte aller Internet-User (54,3 Prozent) nutzt Facebook. Gleichzeitig sagen aber 74 Prozent der Facebook-Nutzer, dass ihnen der Schutz ihrer persönlichen Daten extrem wichtig ist.
- 44 Prozent der Deutschen nutzen mittlerweile Online-Banking – aber eher in Großstädten. In Orten mit über 500.000 Einwohnern erledigen sogar 50 Prozent der Befragten ihre Bankgeschäfte am Computer. Dabei wäre doch grade auf dem Land der Weg zur nächsten Bankfiliale oft so weit.
- Die meisten Blondinen gibt es in Hamburg und Berlin – jeweils 25 Prozent setzen dort auf blond als Haarfarbe. Allerdings schummelt in Berlin mehr als die Hälfte (52 Prozent ) der Blondinen und greift zu Färbemitteln. In Hamburg geht’s natürlicher zu: Hier färbt nur ein Drittel (36 Prozent).
- Auch Männer shoppen online Schuhe. Rund 23 Prozent der ledigen Männer in Deutschland kaufen öfter Schuhe im Internet. Die Ehe ändert allerdings alles. Von den verheirateten Männern schauen sich nur noch zwölf Prozent im Netz nach neustem Schuhwerk um. Dafür geben 23 Prozent der verheirateten Frauen an, für ihren Liebsten die Schuhe zu shoppen.
- Mit 40 Prozent ist die geplante Urlaubsreise das häufigste Spar- Motiv. Nur wenige der Verheirateten denken beim Sparen an die Absicherung des Ehepartners (21 Prozent) und selbst für Eltern ist das Vererben an ihre Kinder ein wenig ausgeprägter Spargrund (zwölf Prozent ).
Die vier Verlage haben ihr Forschungsanliegen 2012 in die Hände der gemeinsamen Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) in München gelegt. Die zuständigen Verlagsvertreter - Catherin Anne Hiller, Group Director, Research & Consulting der Bauer Media Group, Arne Bergmann, Managing Director Marketing & Sales von Axel Springer Media Impact, Andreas Schilling, Geschäftsführer des Burda-Vermarkters BCN sowie Frank Vogel, Mitglied der Geschäftsleitung G+J Media Sales EMS, sind mit den um mobilen Medienkonsum erweiterten Datenkatalog zufrieden. Indem nun auch Markenreichweiten abgebildet würden, würden die Verlage einer wesentlichen Anforderung der Marktpartner gerecht. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatten Markenartikler eine bessere Vergleichbarkeit der Medien und vor allem "belastbare" Effizienznachweise für digitale und mobile Offerten eingefordert.