
Bischöfe behalten Weltbild
Die Verlagsgruppe Weltbild wird doch nicht verkauft. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Die Katholischen Kirche will das Verlagshaus nun in anderer Rechtsform weiterführen.
Die Verlagsgruppe Weltbild wird doch nicht verkauft. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Die Katholischen Kirche will das Verlagshaus nun in anderer Rechtsform weiterführen. Die Gesellschafter wollen die Anteile auf eine noch zu gründende kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu übertragen. Die Weltbild-Gruppe gehört zwölf katholische Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) und der Soldatenseelsorge Berlin. Die neue Stiftung soll mit den Gewinnen des Unternehmens "gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Zwecke" verfolgen, schreibt die "FAZ". Da kommt einiges zusammen. Weltbild macht etwa 1,6 Milliarden Euro Umsatz und hat mehr als drei Millionen Kunden.
Mit ihrer Entscheidung haben die Bischöfe ihren Beschluss vom vergangenen November endgültig aufgegeben, die Verlagsgruppe zu verkaufen. Die kirchlichen Gesellschafter hatten sich unter großem öffentlichen Druck zum Verkauf entschlossen, weil das Online-Versandhaus auch Erotiktitel wie "Zur Sünde verführt" oder "Das neue Kamasutra" im Angebot hatte. Innerkirchliche Kritiker wie die Kardinäle Joachim Meisner und Reinhard Marx hatten die Praxis heftig kritisiert. "Es geht nicht, dass wir in der Woche damit Geld verdienen, wogegen wir sonntags predigen", sagte der Kölner Kardinal Meisner. Die Entscheidung gegen den Verkauf hatte sich allerdings in den letzten Monaten angedeutet. Nachdem sich kein Käufer gefunden hatte, ruderten die Kleriker wieder zurück.