Die Marke hat sich nicht mehr erholt, der Absturz war schmerzhaft. Seit dem Einstieg der Radeberger-Gruppe, die zum Oetker-Konzern gehört, wurde der Vertrieb deutlich ausgeweitet und in Marketing investiert. Trotzdem wird laut einem Bericht der "FAZ" der Absatz in diesem Jahr auf voraussichtlich nur noch 60 Millionen Flaschen sinken.

"Bionade hat sich von einer alternativen zu einer Lifestyle-Marke entwickelt", erklärt Paul Werner Hildebrand, Geschäftsführer der Werbeagentur Organic Marken-Kommunikation, gegenüber der "taz". Das habe die angestammte Zielgruppe verprellt. "Die jüngsten Werbekampagnen gingen immer mehr in die Schickimicki-Ecke – mit Wortspielen für Banker und so", erklärt der PR-Experte. Der Einstieg von Oetker habe der Marke weiter geschadet, sagt gegenüber der "Faz" auch Getränkeexperte Günter Birnbaum von der GfK. „Mit dem großen Namen im Rücken sind Werte wie Glaubwürdigkeit nicht mehr gegeben“, so Birnbaum.

Trotzdem scheint ein Rückkauf eher unwahrscheinlich. Laut der "Lebensmittel Zeitung" hat der Oetker-Konzern anfangs rund 50 Millionen Euro in Bionade investiert. Diese Summe müsste die Genossenschaft mindestens aufbringen.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.