Die mittlerweile sechste Bionade-Sorte soll wieder Boden gutmachen und Konsumenten zurückgewinnen. "Wir haben uns lange genug an den herkömmlichen Colas gerieben", so Schütz. "Dieses Segment rief doch geradezu nach einer besseren Alternative." Und die sei bio, mit natürlichen Inhaltsstoffen, ohne Zusätze und vor allem weniger süß - mit bis zu 50 Prozent weniger Zucker. Dabei sollte der typische Bionade-Geschmack erhalten bleiben: "Sie schmeckt nicht wie eine herkömmliche Cola. Das soll sie auch nicht. Sie schmeckt wie eine Bionade, die die Cola neu erfunden hat", schwärmt Schütz. Zielgruppe sind Bionade-Verwender, "die auch mal eine Cola trinken". Und Cola-Trinker, "die es mal mit einer Bionade versuchen möchten".

Das Herstellungsverfahren ist dasselbe wie bei allen Sorten - Bionade betont auch hier seine Markenwurzeln. Schütz wird auch nicht müde, das "eingeschworene Team" am Marken-Standort in Ostheim zu loben - es sei "Herz und Seele der Marke", der "Marken-Kompass" für jede Neuentwicklung und sorge dafür, dass sich die Marke treu bleibe. Die Rolle von Radeberger redet er klein, "inhaltlich" habe sich seit dem Gesellschafterwechsel "nur wenig verändert". Jede Entscheidung - ob im Marketing, Sponsoring, bei Kooperationen - müsse durch die "unerbittliche Prüfung" bei langjährigen Mitarbeitern. Auch die Cola-Idee sei kontrovers diskutiert worden. Schließlich gab es Zustimmung - wenn der typische Bionade-Geschmack erkennbar bleibt. Und der ist durchaus da - wie eine erste Verkostung in der Redaktion ergab. Die Meinungen waren dabei geteilt: Fruchtiger, herber, saurer, lecker, langweilig.

Im Mai startet eine TV-Kampagne, um die neue Cola zu bewerben. Die Kreation stammt von Lukas Lindemann Rosinski - die Agentur hatte den Etat Kolle Rebbe abgenommen, seit 2005 Stammbetreuer der Bionade-Werbung, die etliche Preise einsammelte. Neben TV-Spots sind im Frühjahr dann PR- und Internetmaßnahmen sowie zahlreiche Aktionen rund um die Marke geplant. Im Zuge des Produktlaunches werden außerdem die Etiketten überarbeitet. Außerdem kommt im März eine weitere limitierte Sorte auf den Markt, die es dann nur im Bio-Fachhandel gibt. Die Sorte wird noch nicht verraten.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.