Axel Springer:
Bild Plus: Fußball zieht weniger als erwartet
Nur ein Drittel der etwa 150.000 Bild Plus-Abonnenten kauft auch die Bundesliga-Clips.
Springer meldet sechs Monate nach dem Start von "Bild plus" für sein Paid-Content-Angebot 152.493 Abonnenten, die mindestens 4,99 Euro zahlen – das entspricht einer eine Umwandlungsquote der Onlinenutzer von 1,1 Prozent. Rund ein Drittel der Nutzer hätten zusätzlich "Bundesliga bei Bild" mit Videos der aktuellen Höhepunkte jedes Spiels gebucht, teilt das Medienhaus ("Bild", "Die Welt") in Berlin mit. Rund 50.000 Nutzer zahlen zusätzlich 2,99 Euro für Highlight-Clips der Fußball-Bundesliga. Donata Hopfen, Geschäftsführerin der Bild KG sieht die Zahlen "sehr positiv", da das Interesse an "Bild plus" nicht zulasten des kostenfreien Nachrichtenportals bild.de gehe. Die Reichweite von bild.de bleibe mit 14,2 Millionen Unique Usern auf höchstem Niveau, so Hopfen.
Dass Fußball nicht das eigentliche Zugpferd ist überrascht, sorgt aber dennoch für Zufriedenheit bei Springer. „Wir sind glücklich über die Entwicklung, weil die Abos wegen der Inhalte abgeschlossen werden,“ sagt Hopfen. Immerhin: Mit hochgerechnet knapp 400.000 Euro Aboeinnahmen für monatlich etwa 50.000 Fußballabonnenten hätte Springer die Rechte-Investments von kolportiert etwa 5 Millionen Euro pro Jahr damit schon nahezu refinanziert, wenn man von den redaktionellen und technischen Investments absieht. Das Nutzungsmodell für Fußball sei sehr neu und müsse sich noch etablieren, sagt Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Die Fußball-Rechte täten aber dem Produkt Bild insgesamt gut, da die Clips einen Tag später auch frei auf der Webseite zugänglich seien.
Die Entwicklung zeige die wachsende Bereitschaft von Nutzern, für Online-Journalismus auch Geld zu zahlen, so Döpfner am Dienstagabend vor Journalisten in Berlin. Wenig Zahlungsbereitschaft gibt es allerdings für Premium-Abo-Paket, das auch die gedruckte Ausgabe der Bild umfasst. Es liege unter den Erwartungen, so Döpfner.
Künftig will Springer die Kategorie Digitalumsätze abschaffen und nur noch nach Bezahl-, Vermarktungs- und Rubriken-Angeboten unterscheiden.
Mit "Bild plus" hat Springer im Juni ein Bezahlmodell ihres wichtigsten Titels im Netz gestartet. Das "Freemium"-Modell verbindet kostenfreie Nachrichten mit Bezahl-Inhalten. Je nach Paket liegen die Preise zwischen 4,99 und knapp 15 Euro im Monat für das Premium Paket inklusive der gedruckten Bild.