Musikrechte:
Bertelsmanns BMG nimmt zwei Rolling Stones unter Vertrag
Die Rolling Stones rocken BMG: Die Bertelsmann-Tochter darf ab Juli die Verlagsinteressen von Mick Jagger und Keith Richards vertreten.
Auf ihre alten Tage beglücken Mick Jagger und Keith Richards den Medienkonzern Bertelsmann und seine Musikrechtetochter BMG: Ab 1. Juli darf das Unternehmen die Verlagsinteressen der beiden Rolling Stones vertreten. Der sonst eher nüchterne Vorstandschef Thomas Rabe gerät via Pressemitteilung ins Schwärmen: "Das ist ein Meilenstein für Bertelsmann und BMG." Und: "Eine größere Bestätigung dafür, dass BMG ein überzeugendes Geschäftsmodell und ein hervorragendes Team hat, kann es nicht geben." Der Sänger und der Gitarrist der Rolling Stones gelten als die kreativen Köpfe der Gruppe. Ein Großteil der Stones-Songs stammen aus ihrer Feder. BMG übernimmt die Rechte der beiden ab 1983. Darunter sind die Alben "Voodoo Lounge" (1994), "Bridges To Babylon" (1997) und "A Bigger Bang" (2005).
Derlei Aushängeschilder für BMG wie die beiden Kultrocker der Stones kann Rabe in der Tat brauchen. Bertelsmann hatte das Unternehmen nach dem Rückzug aus dem traditionellen Musikgeschäft 2008 mit einem "konsequent service- und künstlerorientierten Geschäftsansatz" neu gegründet und dann gemeinsam mit dem Finanzinvestor KKR binnen weniger als fünf Jahren zum "heute weltweit viertgrößten Musikrechteunternehmen aufgebaut", wie der Konzern erinnert. Im April erst hat Bertelsmann alle KKR-Anteile an BMG übernommen. Seither führen die Gütersloher BMG als 100-Prozent-Tochter – "mit Präsenz in allen wichtigen Musikmärkten". Rabe fügt hinzu "Dass sich Mick Jagger und Keith Richards so kurz nach der Komplettübernahme für BMG entscheiden, ist auch für uns als Muttergesellschaft eine sehr erfreuliche Entwicklung." Gerade Rechtemanagement zähle zu den Geschäften, mit denen Bertelsmann in den nächsten Jahren wachsen wolle. Der Bereich sei eine der Wachstumsplattformen, so wie beispielsweise auch das Bildungsgeschäft, Finanzdienstleistungen oder die Fernsehproduktion.
Zuständig für Musik - und damit auch für die beiden Stones - ist bei Bertelsmann Thomas Hesse, Vorstand für Unternehmensentwicklung und Neugeschäfte. Für ihn hat der Abschluss mit Jagger und Richards Signalwirkung. Hesse: "Künstler wie Mick Jagger und Keith Richards treffen eine solche Entscheidung für einen neuen Publisher nicht leichtfertig." Das Signing zeige, dass "die neue BMG zur ersten Garde der globalen Musikunternehmen gehört".