Joint Venture:
Bertelsmann und Saham gründen globalen CRM-Konzern
Bertelsmann spielt im Markt für Customer Relationship Management künftig weltweit mit. Ein Joint Venture mit dem Saham-Konzern macht es möglich.
Seit Januar prüft Bertelsmann Optionen für die CRM-Sparte der Konzerntochter Arvato. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Der zukunfträchtige Digitalbereich wird nicht verkauft, sondern in ein Joint Venture mit der marokkanischen Saham Gruppe überführt. Beide Partner halten je 50 Prozent. Saham stellt den Aufsichtsratschef, Bertelsmann den künftigen CEO Thomas Mackenbrock. Der frühere McKinsey-Berater ist seit 2006 im Konzern und stieg im vergangenen Jahr zum Chief Strategy Officer von Arvato auf.
Der neue CRM-Riese soll im Januar 2019 mit rund 48.000 Mitarbeitern in 25 Ländern an den Start gehen. Der Jahresumsatz liegt bei 1,2 Milliarden Euro. Allein in Europa beschäft das Unternehmen 25.000 Menschen. Hinzu kommen 14.000 in Nord- und Westafrika, Katar und Saudi-Arabien und 9.000 in Asien, Nord- und Südamerika. Es dürften noch mehr werden: Bertelsmann-CEO Thomas Rabe kündigte für die kommenden Jahren Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe an. Wie das Joint Venture heißen wird, ist noch nicht bekannt.
Bertelsmanns Partner Saham wurde 1996 in Casablanca gegründet und erwirtschaftete im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden US-Dollar. Beide Konzerne kooperieren schon seit Jahren im Markt für Customer Relationship Management. "Wir schätzen Saham und ihre Gründer, eine Familie von beeindruckenden Unternehmerpersönlichkeiten", sagt Rabe. Saham sei "seit 2004 ein exzellenter Partner für Bertelsmann mit großer Expertise im CRM-Geschäft."
Customer Relationship Management (CRM), galt früher gern als Spezialthema für Agentur-Nerds. Durch die digitale Transformation, Data Marketing und den Trend zu Customer Centrity ist es in den Mittelpunkt des Marketings gerückt.